Essen. .

Besondere Gäste erwartet der Essener Kammerchor: Anlässlich der 20 Jahre währenden Städtepartnerschaft mit dem russischen Nishnij Nowgorod geben die Sänger zusammen mit den „Nishnij Nowgorod Soloists“ zwei Mozart-Konzerte.

„Der runde Geburtstags der Städtepartnerschaft brachte uns auf die Idee, das Orchester einzuladen“, erzählt Bernhard Schüth, Leiter des Essener Kammerchors. Am kommenden Montag wird das 1981 gegründete Orchester in Essen landen. Von da an erwartet die Musiker ein strammes Programm. Denn nicht nur mit dem Kammerchor treten sie auf, auch zwei Konzerte mit dem Chor Billebrinkhöhe und Inga Kazantseva am Klavier stehen an: zuerst am Donnerstag, 15. September, ab 19.30 Uhr im Augustinum in Rellinghausen an der Renteillichtung. Die Leitung hat Christoph Meyer.

Einen Tag später, am 16. September, folgt um 19.30 Uhr ein Konzert in gleicher Besetzung in der Evangelischen Kirche Billebrinkhöhe in Bergerhausen – ein für die Städtepartnerschaft nicht ganz unbedeutender Ort: „Von dieser Kirche ist einst die Partnerschaft mit Nishnij Nowgorod ausgegangen“, erläutert Dieter Schermeier, Leiter des Chors Billebrinkhöhe. „Im Jahr 1987 habe ich in einem Friedensgottesdienst Unterschriften gesammelt: Essen, einst Waffenschmiede, möge durch den Eisernen Vorhang ein Friedenszeichen setzen und eine sowjetische Partnerstadt wählen.“ Die Listen seien anschließend durch die Gemeinden gegangen, mehr als 500 Unterschriften seien gesammelt worden.

Drei Jahre später wurde dann – ebenfalls in der Billebrinkhöhe – die Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen gegründet, deren Ziel die Anbahnung einer Städtepartnerschaft war. Ein Jahr später wurde diese dann mit Nishnij Nowgorod endlich in die Tat umgesetzt.

Am Samstag, 17. September, folgt dann das erste Konzert mit dem Kammerchor. Um 19.30 Uhr geben sie in der Holsterhauser St. Mariä Empfängnis Kirche, Gemarkenstraße, Mozarts Requiem, ebenso tags darauf um 17 Uhr in der Stephanus Kirche Überruhr, Langenberger Straße 434.

Darüber hinaus muss noch Platz für gemeinsame Proben im Terminkalender sein. So wird das russische Orchester bereits einen Tag nach seiner Ankunft zu einem kleinen Probemarathon antreten, das achtEinheiten à drei Stunden umfassen soll. Denn immerhin stoßen die Gäste laut Schüth in Essen auf eine völlig neue Situation: „Die Kombination von Chor und Orchester in Kirchen ist in Russland völlig unbekannt.“ Die russische Liturgie sähe nur Sologesang ohne Begleitung vor.