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Das Theaterstück „Balls - Fußball ist unser Leben“ feiert am Samstag Uraufführung in der Casa. In den Hauptrollen stehen Laien auf der Bühne, die allesamt die Liebe zum runden Leder verbindet.

Das Schauspiel blickt mit Spannung dem Ausgang eines Experiments entgegen. Am Samstag ist in der ausverkauften Casa Uraufführung des Projekts „Balls - Fußball ist unser Leben“. Das Stück soll den Auftakt bilden zu einer Reihe, die das Heimatgefühl an der Ruhr unter die künstlerische Lupe nehmen soll.

Der Untertitel ist auf mehreren Ebenen Programm. Dramaturg Marc Oliver Krampe stellt sieben Fußballfans in den Mittelpunkt seines Stückes, die erzählen, wie Fußball ihr Leben geprägt haben. „Fußball ist unser Leben“ ist auch der Titel des von der Nationalmannschaft eingesungenen Songs zur Fußball-WM in Deutschland 1974. Das erinnert an den Anlass des Theaterprojektes, die in diesem Monat beginnende Frauenfußball-WM in Deutschland. Der Rückblick auf 1974 markiert aber auch den Zeitraum der Untersuchung, die Krampe in diesem Stück nicht leisten, aber anstoßen will: „Offensichtlich findet im Fußball seit Mitte der 70er Jahre eine Öffnungsbewegung statt. Die finde ich spannend.“ Was wieder verweist auf die Frauen-WM: Ist die Tatsache, dass der Deutsche Fußballbund (DFB) den Frauenfußball seit Mitte der 70er Jahre zur Kenntnis nimmt, Ursache oder Ausfluss der Öffnungsbewegung?

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Von DerWesten

Das -Projekt wird von der DFB-Kulturstiftung gefördert, und das ist ganz sicher ein Ergebnis der Öffnungsbewegung, sagt der Schauspielchef. Immerhin geht es in „Balls“ auch um Schattenseiten des Fußballs, um Diskriminierung und Tabuisierung von Homosexualität. Dass der DFB - und übrigens auch Rot-Weiß Essen - trotzdem mitmachen: „Respekt“, sagt Intendant Christian Tombeil: „Schließlich machen wir kein Projekt über den Fußball, sondern über dessen Randerscheinungen.“

Die sieben Laiendarsteller, die aus der ursprünglichen Elf übrig geblieben sind, haben ein gutes Gefühl bei dem Experiment. „Ich bin total baff, wie toll das Ganze geworden ist“, sagt Torsten Knippertz, Stadionsprecher in Mönchengladbach. Es wird sein wie oft im Fußball: Nach 90 Minuten steht der Sieger fest.