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Rooney hatten neben dem aktuellen Album „Eureka“ beim Konzert in der Zeche Carl auch eine Portion kalifornisches Lebensgefühl dabei. Vor einem großformatigen Sonnenuntergang spielten sie seichte Rocksongs - ohne Tiefgang aber mit ganz viel Sommer.
Wehende Mähnen, hautenge Jeans, aufgeknöpfte Hemden und seichte Rocksongs: Rooney nahmen sich bei ihrem Konzert in der Zeche Carl in puncto Friedfertigkeit und Harmonie offenbar ihr Bühnenbild zum Vorbild. Das zeigte großflächig einen mit Palmen gespickten Sonnenuntergang. Schließlich kommen die Jungs aus Kalifornien, genauer aus L.A., und verstehen sich gut darauf, dieses Lebensgefühl zu vertonen. Sie singen über Margaritas am Strand, verlorene Herzen und den Wunsch, die Welt ein bisschen besser zu machen. Mit einer Coverversion von Del Shannons „Runaway“ aus dem Jahr 1961 machten sie das Strandgefühl in der Kaue der Zeche Carl perfekt.
Dabei bewiesen sie trotz aller Leichtigkeit musikalische Virtuosität - etwa bei einem minutenlangen Gitarrensolo von Taylor Locke. Dabei ist es auch den Synthie-Einflüssen von Keyboarder Louie Stephens zu verdanken, dass Rooney genauso gut in die 70er-Jahre gepasst hätten. Richtig aus ihrer Haut kamen die meisten der rund 150 Fans aber dennoch nicht - Rooney macht eben eher Musik zum andächtigen Zuhören denn zum Ausrasten. Mit Ausnahme ihrer zwei größten Hits „When did your heart go missing“ und „I can’t get enough“ vom aktuellen Album „Eureka“. Dabei schafften es sogar die schmachtenden Teenies in der ersten Reihe mitzusingen, statt Frontmann Robert Schwartzman weiter mit offenem Mund anzustarren.