Essen..

Schon lange versucht die 26-jährige Essenerin Sarah Siegl Schlagerstar zu werden. Dank RTL könnte es jetzt glücken: „Wendler sucht den Schlagergott“ heißt die neue Castingshow mit und von Michael Wendler.

Und plötzlich klingelt der Wendler an der Tür. Schnell noch über das blonde Haar gefahren, ein letzter staubsuchender Fingerstreich über die Regale, in Gedanken kurz durchgegangen, ob auch alles eingekauft ist, was man als Schlagersänger so verlangen könnte: Kaffee, Kekse - „Hallo Sarah, ich bin der Michael.“ Und da ist die Kamera.

Sarah Siegl will berühmt werden. Mit deutscher Musik und Schlager. Nach unzähligen Straßenfesten und zwei kaum gespielten Singles hat sich die 26-Jährige bei einer Casting-Show beworben, die im Juni als einwöchige Serie im RTL-Nachrichtenprogramm „Punkt 12“ gezeigt werden soll. „Wendler sucht den Schlagergott“ heißt das Format. Der Titel verrate schon, meint Siegl, wieso sie es recht schwer in ihrer Branche hat. „Schlager ist eine Männerdomäne.“ Warum das? „Die Frauen im Publikum schreien einfach lauter.“

„Aufgeben ist nicht“

Über zwei Jahrzehnte Bühnenerfahrung hat Siegl schon gesammelt, erst Ballett, später Jazz getanzt, mit 16 Jahren stand sie bei einer Agentur unter Vertrag, die die Schülerin an Popbands und internationale Tanzwettbewerbe vermittelte. Mit dem One-Hit-Wonder „Hot Banditoz“ stand sie auf der Bühne, als die Gruppe fast schon wieder in der Versenkung verschwunden war. 2005 war das, Super RTL wollte gerade an den generellen Casting-Hype anknüpfen und Sarah Sielg bewarb sich - damals noch unter ihrem richtigen Namen - um einen Platz in der Popband. Kurz vor dem Casting brach sie sich den Fuß. „Aufgeben ist nicht. Das Tape habe ich deshalb an andere Produzenten geschickt.“

Einer davon versuchte es mit Sarah als seichte englischsprachige Popkopie von Britney Spears. Die Nummer zündete nicht, das Engagement verlief im Sande. „Ein gutes Management ist wichtig in der Musikbranche. In den ersten Jahren war ich einfach zu gutgläubig.“ 2008 wechselte Sarah Siegl den Stil, deutsche Musik liege ihr näher, sagt sie. Mit dem Produzenten Peter Sebastian brachte die Sängerin ihre zweite Single auf den Markt. Auch dieses Stück blieb ungespielt. „Castings geben dir noch einmal eine andere Bühne, das wollte ich nutzen.“

„Hoffentlich endlich der Durchbruch“

In dem Fitnessstudio, in dem sie als Bewegungstherapeutin arbeitet, wurde das Bewerbungsvideo für „Wendler sucht den Schlagergott“ aufgenommen. Zwei Monate später stehen Michael Wendler und sein Manager Markus Krampe vor der Tür: „Du bist dabei.“ Ob Sarah Siegl das Casting gewonnen hat, darf natürlich nicht gesagt werden, nur, dass sie unter die ersten vier gekommen ist. Sonst wäre sie auch gar nicht in der RTL-Show zu sehen. Denn diese dreht sich vor allem um das einwöchige Schlagercamp, in dem die „Top 4“ auf engstem Raum in Big-Brother-Manier miteinander auskommen sollten. „Wir mussten uns kleinen Wettbewerben stellen, ich bin in einem Supermarkt spontan aufgetreten - und das hat super Spaß gemacht.“ So oder so hat ihr der TV-Auftritt schon vor seiner Ausstrahlung etwas gebracht: Sarah Siegl hat jetzt einen Fanclub. Und weiter? „Hoffentlich endlich der Durchbruch.“