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Verspäteter Saisonauftakt im Theater Extra: Die freie Borbecker Amateurbühne zeigt die Premieren erst im neuen Jahr, weil wegen der Renovierungsarbeiten die Proben immer wieder abgesagt werden mussten.

Die Renovierungsarbeiten am Wirtschaftsgebäude des Schlosses Borbeck haben für das Theater Extra unschöne Nebenwirkungen: Immer wieder führten diverse temporäre Sperrungen des Gebäudes dazu, dass das Amateurensemble Proben absagen musste. Folge: Der Spielplan ist noch nicht festgezurrt.

„Wir versuchen uns, mit den anderen Nutzern des Hauses abzusprechen, so dass verloren gegangene Termine alsbald nachgeholt werden können“, stellt Vorstandsmitglied Tanja Bidlo fest. Genaue Termine stehen also bislang nicht fest, für den Saisonbeginn sei „Ende Oktober/Anfang November“ grob angepeilt.

Platz für Experimente

Dafür ist schon klar, mit welchen Stücken man ins Rennen gehen will: Aus der vorangegangenen Saison wird Mino Belleis Schwank „Das Leben ist kein Film mit Doris Day“ übernommen. Ebenso wird sich der Vorhang wiederholt für die Eigenproduktion „Der Millionenerbe“ öffnen, die die Ensemblemitglieder Siegfried Rosenbaum und Daniel Raifura geschrieben haben.

Neu ins Programm kommt „Eine sonderbare Dame“: Die Komödie des US-Autors John Patrick nimmt die Zuschauer mit in das Sanatorium „Villa Waldfriede“. Dorthin wird die millionenschwere Witwe Ethel Savage von ihren drei Stiefkindern verfrachtet. Denn ob ihres leichtfertigen Umgangs mit dem Familienvermögen fürchten diese um ihr Erbe. Doch mit Hilfe der übrigen Bewohner beginnt Ethel, ihre Stiefkinder aufs Glatteis zu führen.

Nach diesem fürs Theater Extra typisch boulevardesken Stoff wagt die freie Bühne im Februar etwas Experimen­telles: Tanja Bidlo hat eine eigenwillige Adaption von Molières „Der Geizige“ verfasst, die sich offenbar auch von Michael Frayns „Der nackte Wahnsinn“ inspirieren ließ. Denn auch in Bidlos Bearbeitung „Geiz ist geil“ steht ein Ensemble im Mittelpunkt, das ein Stück probt — in diesem Fall eben Molières Klassiker. „Während Harpagon mit Geld geizt, zeigen sich die Darsteller in anderen Belangen knausrig“, erläutert Bidlo: „Sie geizen mit Zuneigung, Anerkennung, Respekt und Empathie.“

Mit der Umsetzung des Stoffes erfüllt sich Bidlo einen lang gehegten Traum: „,Der Geizige’ war das erste Theaterstück, das ich je gesehen habe. Seitdem wollte ich das Stück schon immer inszenieren.“

Das Theater Extra hofft, mit den neuen Stücken an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen zu können Die 19 Vorstellungen zogen laut Vorstandsmitglied Heinz Linnenbrink 1000 Zuschauer an. Damit hatte das für 50 Zuschauer ausgelegte Haus sogar eine Auslastung von über 100 Prozent.