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Unter dem Titel „Ruhr_gut“ – Die schönere Erinnerung ans Ruhrgebiet“ hat die Rüttenscheiderin Phoebe Helmbold bereits seit 2008 viele originelle Mitbringsel für Touristen und Einheimische auf den Weg gebracht. Die Industriedesignerin drückt kleinen Gebrauchsgegenständen den Ruhr-Stempel auf

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Von DerWesten

Das zarte Pflänzlein Tourismus blüht dank des Kulturhauptstadtjahres. Neben den Erinnerungen nehmen die Besucher aus dem In- und Ausland auch Souvenirs gen Hei-mat mit. Ob Reminiszenzen an die Zeit von Kohle und Stahl oder das Gemüt des urigen Ruhrpottlers – Designer können sich von vielem inspirieren lassen. Unter dem Titel „Ruhr_gut“ – Die schönere Erinnerung ans Ruhrgebiet“ hat die Rüttenscheiderin Phoebe Helmbold bereits seit 2008 viele originelle Mitbringsel für Touristen und Einheimische auf den Weg gebracht.

Eine Portion Selbstironie

Eine reichhaltige Palette an Produkten von Phoebe Helm-bold und ihrer Schwester Ute finden sich auf der „Ruhr_gut“-Homepage. Ihre Kreationen zeugen von Originalität und einer Portion Selbstironie. Bei Helmut Rahn, Hausfrau Else, der heiligen Barbara und einem Bergmann handelt es sich um Lesezeichen in Figurenform. Liebevoll auf der Vorderseite gestaltet, hält die Rückseite eine humorige Beschreibung der Ruhrgebietstype parat.

Für diejenigen, die nie einen Euro für ihren Einkaufswagen dabei haben, gibt es Schlüsselanhänger mit Einkaufschip – mit Zollverein- oder Kraftwerk-Emblem versteht sich. Metallklipps für die Befestigung von Bildern oder Postkarten warten mit ähnlicher Erscheinung auf. Wer es tierisch mag, greift auf die Aufkleber-Rolle namens „Pott-Pouri“ oder die „Ruhr-Stempel“ mit Katze, Taube und Karnickel zurück. „Das kann man etwa auf Briefumschläge machen“, sagt Helmbold über die persönliche Deko-Note.

Die Idee zu ihren Souvenirs ist vor drei Jahren entstanden. „Ich bin Ewigkeiten im Ausland gewesen und habe dann mit einer Gruppe von Designern angefangen, nach Ideen zu suchen und diese zu realisieren“, erinnert sich die Industriedesignerin. Und es gibt noch Schubladen voll davon. Etwa vor acht Jahren ist Phoebe Helmbold aus England ins Ruhrgebiet zurückgekehrt. „Früher waren die Industrieanlagen eine verbotene Stadt und als ich wiedergekommen bin, habe ich mich förmlich auf die neuen Halden geworfen“, erzählt Helmbold.

Favorit ist der „Klammerblues“

Industriedesignerin Phoebe Helmbold aus Rüttenscheid.. Foto: Julia Hildebrandt
Industriedesignerin Phoebe Helmbold aus Rüttenscheid.. Foto: Julia Hildebrandt

Der eigene Favorit aus ihrem Sortiment ist der „Klammerblues“. Büroklammern, in Form von Förderturm, Gasometer oder Tetraeder, die aus dem Schreibtisch-Instrument einen echten Hingucker machen. Für ihre Metallserie sind sie und ihre Schwester sogar 2009 mit dem „Ruhrdiamanten“ geehrt worden, einem Designpreis, den das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW vergeben hatte.

„Meine Souvenirs sollen et-was sein, was auch Aussagen über die Leute hier trifft“, er-klärt Helmbold und kritisiert: „Die ganzen Tassen und Shirts, die es nun gibt, finde ich total langweilig“. Mit ihren Produkten biete sie praktische, kleine Sachen, die man zwar nicht brauche, aber die trotzdem eine Funktion erfüllten.

Für Phoebe Helmbold ist es auch wichtig, dass die Impulse für den Souvenir-Markt von den Designern vor Ort kommen. „Das ist doch traurig, wenn das Potenzial hier nicht genutzt wird“, findet sie und ergänzt: „Die Käufer wollen doch wissen, wer dahintersteckt, und sind interessierter, wenn sie wissen, derjenige, der es kreiert hat, kommt von hier.“