Essen. . Beim „Kunstbaden“ inszenierten die drei Krimi-Autoren Karr, Federspiel und Bach im Grugabad mörderisch-gute Geschichten.

Von der unteren Ebene war das gleichmäßige Rauschen der Wellenanlage zu hören und ab und zu donnerte ein Polizeihubschrauber über die Köpfe der Grugabad-Besucher hinweg. Ansonsten hatten die drei Autoren des „Krimi-Überfallkommandos“ allenfalls mit dem Wind zu kämpfen, der ihre Requisiten davontrug: Die erste Freiluft-Lesung des Trios H.P. Karr, Arnd Federspiel und Mischa Bach gestaltete sich bei wunderbarem Spätsommerwetter äußerst spannend und erheiternd.

„Der Mann mit dem Koffer“

Das Publikum goutierte die Veranstaltung aus der Reihe „Kunstbaden“ auf Liegen und ausgebreiteten Decken, mit Getränken und Kuchen ausgestattet am Sprungturm.

Wer das „Krimi-Überfallkommando“ schon erlebt hat, weiß, die Storys sind oft trickreich, mit Hintersinn und entfalten im szenischen Spiel eine eigene Dynamik. Selbst wenn die Akteure vom Blatt lesen, jedes Mal spielen sie sie ein wenig anders. Diese Nuancen lassen den Zuschauer die inzwischen zum Klassiker gewordene Geschichte „Dies ist ein Überfall!“ immer wieder neu entdecken. Wie gefährlich Anhalter sein können, wird in „Der Mann mit dem Koffer“ deutlich. Und „Kommissar Klüntjes letzter Fall“ ist eine Hommage an die Krimilady Agatha Christie und eine bekannte Verfilmung ihres Stoffes.

„Schreck lass nach“

Apropos Film: Was passierte eigentlich bei den Dreharbeiten von Murnaus Vampirmelodram „Nosferatu“? Karr, Bach und Federspiel berichten in „Schreck lass nach“ über die wahren Hintergründe, warum es nicht alle Darsteller aus der Besetzungsliste auf die Leinwand schafften – sie segneten vorher unter mysteriösen Umständen das Zeitliche.

Noch zwei weitere Male wird das literarisch-kriminelle Trio im Grugabad auftreten: am 16. und am 30. September, jeweils von 15 bis 17 Uhr. Dann mit weiteren Geschichten, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen.