Essen. Die Universität der Künste kooperiert mit dem Forum Kreuzeskirche. Vom neuen Standort in der City soll nicht nur die Orgelklasse profitieren.
Die Verschwisterung der Künste ist an der Folkwang-Universitätseit Langem Programm. Nun rückt auch die Kooperation mit anderen städtischen Instituten weiter in den Focus. Zwischen dem Campus in Werden und den schon bespielten und künftigen Standorten auf dem Welterbegelände Zeche Zollverein wird die Kreuzeskirche zum neuen innerstädtischen Spielort.
Hier werden die Studenten der Orgelklasse von Folkwang-Professor Roland Maria Stangier, zudem Titular-Organist der Kreuzeskirche, in Zukunft beispielsweise beim „Orgel-Studio“ die Gelegenheit haben, Konzerterfahrungen zu sammeln und zu erweitern. An jedem zweiten Dienstag im Monat bietet Kreuzeskirch-Kantor Andy von Oppenkowski das Orgelstudio als Gesprächskonzert an. Neben den beiden Kreuzeskirch-Organisten sind dabei auch regelmäßig ehemalige und derzeitige Folkwang-Studenten an der Orgel zu erleben. Spielpraxis an unterschiedlichen Instrumenten zu sammeln, das sei schließlich das A und O der Ausbildung von Konzertorganisten, weiß Oliver Scheytt, Vorsitzender des Forum Kreuzeskirche.
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„Folkwang zu Gast“ heißt das Kooperationsprojekt zwischen Folkwang-Uni und dem Forum Kreuzeskirche, das inzwischen sogar vertraglich besiegelt worden ist und alle Hochschul-Bereiche von der Pantomime bis zum Design mit einbinden will. Für Folkwang-Rektor Kurt Mehnert, der auch zum Vorstand des Forum Kreuzeskirche gehört, eine gute Möglichkeit, „auch in Zentrum der Stadt aktiv werden zu können“. Für den Rektor ist das Haus zudem ein Beispiel, wie schnell und ohne große Reibungsverluste ein neuer Kulturort etabliert werden kann. „Hier gibt es Leute, die ganz unterschiedlich sind. Die etwas können und gemeinsam etwas wollen“, beschreibt Mehnert seine Erfahrungen.
Oliver Scheytt freut sich über die weitere Belebung des Gotteshauses, das mit millionenschwerer Unterstützung des Kreativunternehmers Reinhard Wiesemann restauriert werden konnte und seit Ende 2014 als Veranstaltungsort dient. Die Vermietung, so Scheytt, habe im ersten Jahr absolut reibungslos funktioniert. Nur bei der Nutzung des Raumes im privaten Bereich gebe es „noch Luft nach oben“, erklärt er.
Neben der künstlerischen Belebung soll auch der wissenschaftliche Aspekt ausgebaut werden. Glaube, Wissenschaft, Kunst heißt schließlich der Dreiklang in der Kreuzeskirche, der im neuen Jahr mit thematisch-entwickelten Reihen weiter belebt werden soll.