Essen-Werden. . DELFI steht für „Denken, Entwickeln, Lieben, Fühlen und Individuell“. Experten zeigen, wie Elterndie wachsenden Fähigkeiten von Babys spielerisch unterstützen können, denn: Spielen verleiht Flüüügel
Kinder bedeuten Glück und Last zugleich, hat ein kluger Kopf einst gesagt. Davon ist bei den jungen Müttern, die fröhlich-erwartungsvoll mit ihren Babys in die Elternschule des St. Josef-Krankenhauses kommen, nichts zu merken. Silvia Kremer, Nina Dinkelmann, Gloria Weiniger, Andrea Kessler und Diana Nowack besuchen mit Anna, Ella Sophie, Glenn, Clemens und Moritz – wegen Krankheit fehlen Andrea Sippel und Emilia – den DELFI-Kurs. Die Krabbler sind zwischen acht und neun Monate alt. „Denken, Entwickeln, Lieben, Fühlen und Individuell. Aus dieser Wortschöpfung setzt sich das Konzept zusammen, das Eltern und Kinder im ersten Lebensjahr begleitet“, erklärt Lehrgangs-Leiterin Karin Förster-Kirch. Die Kinderkrankenschwester vermittelt in einer Gruppe bis zu acht Müttern, Vätern und Babys, wie man nach neuesten Erkenntnissen die wachsenden Fähigkeiten der Kinder spielerisch unterstützen kann.
Selber dreifache Mutter, bietet die DELFI-Leiterin je nach Entwicklungsstand des Babys entsprechende Wahrnehmungs- und Bewegungsanregungen, ein entwicklungsförderndes Handling, Finger- und Berührungsspiele sowie Lieder an. Sie gibt Anregungen, setzt Impulse und vermittelt Vorschläge für eine sinnvolle Beschäftigung. „Schließlich“, so bekennt eine Mutter, „ist der Alltag mit einem Baby nicht immer leicht und manchmal gehen einem die Ideen aus“.
Es ist die sechste Kursstunde. Die Gruppe befindet sich in einer Phase, in der man sich auch privat trifft. Im Raum: rote Matten, grüne Kissen, bunte Luftballons, Kriechtunnel, Lauflernwagen und Bälle verschiedener Formen, Farben und Größen. Gleichgewichtsübungen, Ballhandhabung, Spielen, Bewegungen, Krabbeln und Robben stehen im Programm. „Wir wollen uns begrüßen – und machen das so: Hallo, hallo, hallo …“ so beginnt das Anfangslied mit Zuwinken. In der Gesprächsrunde lassen die Mütter die Woche Revue passieren, dann wird mit Bällen gespielt. Die Pampersträger kriechen durch den Tunnel und krabbeln ins blau-gelbe Iglu-Zelt. Sie quietschen vergnügt, wenn sie ihr Ebenbild im Spiel wahrnehmen.
Zwischendurch gibt’s ein Schluck aus dem Fläschchen, Spaß aber gibt’s immer. Die Mütter tauschen sich aus. „Wir unterstützen uns gegenseitig, erzählen, was bei unserem Kind in der einen oder anderen Situation geholfen hat. Es könnte bei den anderen ja vielleicht auch funktionieren“ sagt Diana Nowack. „Bei uns allen ist es das erste Baby“ bemerkt sie und erklärt den besonderen Beweggrund für die Teilnahme: „Mütter handeln oft instinktiv richtig, dennoch frage ich mich, ob ich alles richtig mache.“ Die kompetente Rückendeckung einer erfahrenen Kursleiterin, die auch beim Stillen und der Ernährung berät, biete daher eine zuverlässige Sicherheit und neueste Erkenntnisse. Für die Säuglinge sei es außerdem abwechslungsreich, mit anderem Spielzeug als zu Hause umzugehen.
„Große Uhren machen tick-tack“
Frohe Laune verbreitet das Singen und die dazu passenden Bewegungen. Beim Lied der „Zehn kleinen Zappelmänner“ lachen alle Kinder, wenn mit den Händen ringsherum gezappelt wird, sie hoch und runter genommen, hinterm Rücken versteckt werden und „Hurra“ gerufen wird, wenn sie auf einmal wieder zu sehen sind. Bei „Große Uhren machen tick-tack“ pendeln sie hin und her, gehen rauf und runter und werden am Bauch gekitzelt. „Nun ist die DELFI-Stunde aus – und alle gehen vergnügt nach Haus – Fiderallala, fiderallala, fideralla la-la …“ (Melodie: Ein Vogel wollte Hochzeit machen). Alle klatschen. Die Eltern fahren vergnügt nach Hause, um die neue Woche und den Alltag mit ihren Sprösslingen bewusst zu gestalten und zu genießen.
Denn Kinder bedeuten Glück.
Die DELFI-Arbeit ist ein Konzept der Ev. Familienbildung. Sie geschieht vor dem Hintergrund eines Menschenbildes, das von Achtung und Respekt füreinander sowie der Wertschätzung und Geduld für die Entwicklungsmöglichkeiten des einzelnen geprägt ist. Kursleiterinnen an der Elternschule des St. Josef-Krankenhauses Werden an der Propsteistraße sind die Kinderkrankenschwester Karin Förster-Kirch und die Hebamme Marzieh Leber. Ihr Zertifikat hält Gültigkeit durch den jährlichen Nachweis einer anerkannten Fortbildung. In den Kursen treffen sich die Eltern mit ihren Babys wöchentlich im ersten Lebensjahr des Kindes. Zehn Einheiten (je 90 Minuten) sind üblich. Kosten: 80 Euro. Die Kurse können an verschiedenen Wochentagen belegt werden. Karin Förster-Kirch: 0201-4902140 oder 0173 73 88 502 (erst ab dem 14. Oktober); Elternschule: 0201 84 08 1342