Essen-Kettwig. .

Heute in einer Woche wird er wieder fließen - der Brunnen unter dem Denkmal am Markt. Pünktlich zum Start des Brunnenfestes. Da sind sich alle Beteiligen sicher. Der Architekt Peter Fütterer, der für den Verein ‘Wir in Kettwig’ die Planung und Begleitung der Arbeiten übernommen hat, schränkt jedoch ein: „Der größte Teil der Technik ist drin, die Verbindung der Rohrleitung zur Kirche ist geschaffen und der Steinmetz hat defekte Stellen im Brunnenbecken ausgebessert. Aber mit der Gestaltung des Außenbereiches werden wir nicht bis zum Brunnenfest fertig werden.“

Auch Michael Treffurth rechnet mit einer Punktlandung zum vereinbarten Termin. Der Inhaber der Firma Krelke hat beim Vorhaben Brunnensanierung den entscheidenden Part - er ist für die Leitungen zuständig. „Diese Arbeit am Marktbrunnen ist etwas ganz Besonderes und auch eine große Herausforderung. Das Denkmal von 1898 wird mit Technik des Jahres 2014 ausgerüstet.“ Und im Verlauf der Arbeiten gab es dann auch die eine oder andere Überraschung. Michael Treffurth: „Wir mussten erst einmal klären, ob das Denkmal überhaupt begehbar ist und dann mussten wir da rein... Immer mit dem Hintergedanken, dass über uns 20 Tonnen Granit sind. Wir mussten die alten Leitungen rausrupfen und dafür sorgen, dass künftig auch immer sauberes Wasser zirkuliert. Und alles erfolgt stets in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalschutz..“

Spannend ist der Job am Denkmal - aber auch ganz schön anstrengend. „Wir haben eine Gussstahlplatte gefunden, die sicherlich rund 200 Kilogramm wiegt. Die konnten wir kaum bewegen.“

Und dann entdeckten Treffurth und sein Team auch noch ein altes, schmiedeeisernes Tor. Über die Herkunft kann man nur spekulieren. „Ein Hohlraum war mit Zement verfüllt und davor hatte man dieses Tor gesetzt. Wir vermuten, dass es viel ein altes Friedhofstor ist.“ Diese Theorie untermauert die Tatsache, dass bei dem Bau des Denkmals Gräber zerstört wurden, die zu einem Gräberfeld gehörten, das damals rund um die Evangelische Kirche am Markt angelegt war. Der Friedhof wurde im Jahr 1840 aufgelöst.

Das alte Tor wird jetzt gesandstrahlt - und vielleicht tauchen auch noch Informationen zu seiner Vergangenheit auf.