Essen-Kettwig. .
An den Spalieren vor den Toren des Schlosshotel Hugenpoet rankt der Wein, der Himmel ist blau und im Graben, der das Schloss umgibt, dümpeln die Fische. Darunter übrigens auch ein Goldkarpfen - danach hält Maximilian Freiherr von Fürstenberg sofort Ausschau. An diesem Morgen empfangen er und seine Frau Stephanie besondere Gäste.
Zwölf Vorschulinder der Kita Arndtstraße haben sich gemeinsam mit ihren Erzieherin Monika Hoffmann und Robin Bouchard auf den Weg durch die Aue gemacht. Begleitet werden sie von Horst Kibbert, der viel Ahnung von Schlössern und Burgen hat und „auch schon den Großvater von Maximilian von Fürstenberg kannte“. Der heutige Schlossherr und seine Frau sind übrigens bestens geübt im Umgang mit Kindern - der eigene Nachwuchs ist zwei, vier, sechs, acht und zehn Jahre alt. Die Führung mit dem Vor der Brücker Kita-Nachwuchs wird also eine ihrer leichtesten Übungen. Doch auf die Frage nach dem Schlossgespenst lassen sie die Antwort offen und somit der Fantasie freien Lauf. Gibt es wohl eines? Wer weiß.
Mit viel Fachwissen weiß Maximilian Freiherr von Fürstenberg, der übrigens Archäologe und versierte Historiker ist, zu überzeugen. Und auch seine Frau ist offensichtlich eine profunde Kennerin der Hugenpoet-Historie. Und alles Wissen vermitteln sie denkbar kindgerecht. Keine leichte Aufgabe - gut gelöst. Und sie versetzen die Kinder ein ums andere Mal in Erstaunen, denn „wusstet ihr, dass das Schloss auf Holzpfählen steht? So wie die Häuser in Venedig?“, fragt Stephanie von Fürstenberg? Und sie erzählt, dass ihnen von Amts wegen einmal mitgeteilt wurde, dass sie kein Staurecht hätten und somit das Wasser rund ums Schloss hätten ablassen müssen. „Aber sobald Luft an die Eichenbalken kommt, würden sie faulen und hier würde alles zusammenbrechen.“
Es gibt Informationen über das Wappen, einen Besuch in der kleinen Kapelle des Schlosses, einen Abstecher in die Küche mit einem Gruß der Pâtisserie, eine leere Schatztruhe - und viel gelebte Kettwiger Geschichte.