„Werden packt an“ - unter diesem Namen haben sich in der vergangenen Woche mehrere Freiwillige auf Facebook gefunden, um bei der Beseitigung der Sturmschäden im Stadtteil zu helfen. Astrid Kückels gehört zu diesen Freiwilligen - sie ist gleichzeitig die Gründerin der Facebook-Gruppe.

Direkt nach dem Sturm am Pfingstmontag organisierten sich die ersten Helfer im sozialen Netzwerk. Daraufhin hatte Kückels die Idee, extra für Werden eine Gruppe zu gründen: „Hier hat sich zuerst kaum jemand um die Schäden gekümmert, weil der Stadtteil ja auch etwas abgelegen ist“, erklärt die gebürtige Werdenerin.

Geschäftsleute waren spendabel

„Ursprünglich ging es darum, den umgekippten Baum auf dem Werdener Markt zu beseitigen“, ergänzte Sarah Musli. Sie gehört ebenfalls zu den Helfern, die sich in Werden engagieren. Fehlende Hilfsmittel seien dabei ein großes Problem gewesen: „Die Leute wollen helfen, allerdings haben wir einfach zu wenig Werkzeug – daher kommen wir nur sehr langsam voran“, beschrieb Musli die Situation.

Am Mittwoch waren allerdings Helfer vor Ort, die mit ihren privaten Motorsägen die gröbsten Schäden beseitigt haben. „Für den Baum auf dem Marktplatz haben wir so ungefähr drei Stunden gebraucht“, erklärte Sarah Musli. Gleichzeitig freut sie sich sehr über die Hilfe der umliegenden Geschäfte: „Die Eisdiele Kika’s hat uns gestern zum Beispiel Eis spendiert, und von der Bücherei kamen Getränke und Kekse.“ Astrid Kückels hält währenddessen alle Interessierten in der Facebook-Gruppe „Werden packt an“ auf dem Laufenden und posted regelmäßig den aktuellen Stand der Dinge oder Treffpunkte.

Am Donnerstag war der katholische Kindergarten Christi Himmelfahrt das Ziel – dort lag seit dem Unwetter ein Baum direkt vor dem Eingang. Philip Titzrath und Maximilian Waldvogel kannten sich vorher nicht und haben sich erst am Donnerstag kennen gelernt, als sie sich am Werdener Mark eingefunden haben, um Sturmschäden zu beseitigen. Der 17-jährige Titzrath war an diesem Tag einer der jüngsten Helfer der Werdener Gruppe. Da die meisten Schulen in der vergangenen Woche Woche geschlossen waren, konnte er den ganzen Tag helfen. „Wahrscheinlich ist es einfach so ein Hilfe-Instinkt, weshalb ich hier bin“, erklärte der Schüler. Zusammen fuhren Titzrath und Waldvogel schließlich zum umgestürzten Baum vor dem Kindergarten.

Maximilian Waldvogel beginnt im August eine Ausbildung bei Straßen NRW, daher war es für ihn auch selbstverständlich zu helfen: „Nach dem Sturm war ich auch sofort unterwegs und habe Äste von den Straßen geräumt“, erklärte er. Für die Arbeiten am Kindergarten konnte er schließlich auch noch eine Säge von seinem Großvater organisieren. „Ich denke, wir gehen im Anschluss auch noch woanders helfen – je nachdem, wie lange wir hier am Kindergarten brauchen“, erklärte Maximilian Waldvogel, bevor er sich mit den anderen freiwilligen Helfern an die Arbeit machte.

Seit Samstag sind die gröbsten Schäden in der Altstadt beseitigt. Deshalb möchte sich Astrid Kückels mit den übrigen Freiwilligen aus der Gruppe auch auf andere Stadtteile konzentrieren. Ab dieser Woche sei ihr Team frei für den Rest der Stadt: „Es gibt noch massig zu tun im Essener Süden“, erklärte sie sofort in der Facebook-Gruppe. Unwetter