Essen-Kettwig. . Baudezernentin Simone Raskob stellt der „Schule an der Ruhr“ Unterstützung in Aussicht,um den Sanierungsstau zu beheben. Das marode Dach an der Gustavstraße wird gemacht, der „Fußballkäfig“ am Standort Mintarder Weg aber hat eher schlechte Karten.

Die Stadt ist klamm, die Bezirksvertretungen müssen sich ebenfalls genau überlegen, wie sie die jährlich zur Verfügung stehenden Fördergelder in Höhe von jeweils noch 300 000 Euro möglichst gerecht verteilen. Vieles ist längst nur noch eine Frage des Geldes – und doch gibt es hier und da auch ein wenig Licht am Ende eines Tunnels. Etwa für die „Schule an der Ruhr“. Der massive Sanierungsstau, der, wie berichtet, aktuell darin gipfelt, dass mehrere marode Spielflächen und -geräte aus Sicherheitsgründen für die Schulkinder gesperrt werden mussten, könnte sich alsbald entspannen, zumindest ein wenig.

Das Gespräch mit Essens Baudezernentin Simone Raskob endete für den Förderverein und die Elternvertreter der Grundschule dieser Tage mit guten und weniger guten Nachrichten. Eher schlecht stehen die Chancen demnach für eine baldige Renovierung des einst so beliebten, aber seit Wochen gesperrten „Fußballkäfigs“ am Hauptstandort Mintarder Weg. Dennoch sollen und wollen die Verantwortlichen ausloten, ob sich die Bezirksvertretung nicht vielleicht doch finanziell an einer unerlässlichen Erneuerung des maroden Bodenbelags beteiligen kann.

Ausschreibung im März

Eine weitere Möglichkeit, den Belag abzutragen und dann auf Beton zu spielen, wird ebenfalls überprüft, „mitunter kann auch der Förderverein finanzierend einspringen“, so Stefanie Marxer von der Elternvertretung.

Grünes Licht gab es indes für eine zeitnahe Sanierung am Standort Gustavstraße. Wegen der Gefahr herabfallender Ziegel hatte die Stadt kurz vor den Herbstferien einen großen Teil des Schulhofs gesperrt und damit, wenn auch sicher unbeabsichtigt, die Bewegungsfreiheit der Schüler deutlich eingeschränkt. Noch in diesem Jahr aber soll das Dach des Hauptgebäudes nun gemacht werden, die Arbeiten werden laut Raskob im März ausgeschrieben, um dann möglichst im Juni zu beginnen.

Die Stadt ist zudem bemüht, bereits im April/Mai ein Baugerüst mit Fangnetzen aufzustellen, womit dann auch die Zäune abgebaut werden könnten und die Kinder wieder ausreichend Platz zum Spielen hätten. Da das Aufstellen eines solchen Gerüsts aber enorm teuer ist, wollte sich die Stadt abschließend noch nicht festlegen.

Wie auch immer: Bis zur Einschulung der neuen I-Dötze sollen die Arbeiten fertig sein. Ebenfalls positiv: Der Spielplatz darf wohl als zusätzlicher Schulhof genutzt werden. Die Stadt klärt ab, wie es sich mit der Haftung für Lehrer, Eltern und Honorarkräfte verhält.

Viele offene Fragen gibt es allerdings noch rund um das gesperrte Klettergerüst. Spielgeräte wie diese dürfen nach neuer Gesetzeslage ausschließlich von Fachfirmen gebaut werden, die sich zudem der öffentlichen Ausschreibung stellen müssen. Der Vater eines Schulkindes, der einen solchen Bau preiswert in Aussicht stellte, könne sich natürlich auch einer solchen Ausschreibung beteiligen.

Grün und Gruga jedenfalls rät zum Neubau. Kosten: gut 27 000 Euro. Woher das Geld aber kommen soll, ist unklar. Mitunter hilft die Bezirksvertretung, vielleicht tut es aber auch ein Klettergerüst, das andernorts ausgedient hat.

Die „Schule an der Ruhr“ gibt es seit 2008. Die Verbundschule ging 2007 aus der Brücker-Schule und der Erich Kästner-Grundschule hervor und hieß im ersten Jahr noch „Gemeinschaftsgrundschule Kettwig“. Hauptstandort ist die südlich der Ruhr gelegene Einrichtung am Mintarder Weg, die einstige Brücker-Schule. Der Standort Gustavstraße dagegen, ehemals Erich-Kästner-Grundschule, liegt näher am Zentrum auf der nördlichen Ruhrseite.