Essen-Kettwig. .
Der gut drei Meter hohe Tannenbaum in der Eingangshalle ist mit roten Kugeln geschmückt. Weihnachtsstimmung in der ehemaligen Scheidtschen Verwaltung an der Ringstraße. Seit Montag hat das Unternehmen Pitstop dort seinen Firmensitz. Noch am Wochenende wurden die gepackten Kisten von der Langemarckstraße in Stoppenberg nach Kettwig transportiert. Und ab sofort werden Geschäftsführer Stefan Kulas und seine 48 Mitarbeiter quasi in einer Firmenzentrale mit Stauseeblick arbeiten können.
Gut 320 Kfz-Werkstätten gehören zum bundesweit ausgebauten Filialnetz von Pitstop. Nach der Neugründung zog man 2010 aus dem Hessischen nach Essen. Marketingleiter Andreas Laube: „Es wurde dann dort ein bisschen eng, und wir wollten unsere eigene Zentrale und das komplette Team auch unter einem Dach haben.“
Da kam das Angebot der Grundstücksgesellschaft Kettwig gerade zur rechten Zeit. Knapp 1000 Quadratmeter hat Pitstop angemietet - „und der Vertrag läuft länger als fünf Jahre“, sagt Heinz Schnetger, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Kettwig (GGK). Ursprünglich sei die Alte Direction in sechs Einheiten geplant und aufgeteilt worden - aber dass es jetzt nur ein einziger Mieter ist „macht uns nicht gerade unglücklich“.
Der neue Hausherr Stefan Kulas wirkt bei der Führung durchs Haus zufrieden. Der aufgearbeitete Holzboden, die hohen Decken, Altes und Modernes und viel Sorgfalt bei der Auswahl der Materialen - das „sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre. Und ich denke, dass auch unsere Mitarbeiter mit dem Standortwechsel zufrieden sind. Und „wir wollen uns künftig in Kettwig engagieren“ lautet sein klares Bekenntnis zum Stadtteil.
Pitstop zieht in Kettwig ein
Allerdings gab es kleine Probleme, die aber schon gelöst werden konnten. „Wir haben oft Mitarbeiter zu internen Schulungen hier. Doch wir haben kein Hotel gefunden, das Platz für 56 Übernachtungen hatte.“ Auf das Hotel Diening und den Jägerhof wurden die Mitarbeiter aufgeteilt, wobei Stefan Kulas es deutlich besser fände, wenn alle in einem Haus untergebracht wären.
Auf jeder Etage, in jedem Raum der Alten Direction erinnern Details an die Vergangenheit. Stuckdecken, hölzerne Treppen, eine Intarsienarbeit an einer Wand. Die zeigt das erste Haus, in dem ein Webstuhl stand. „Das kann man heute noch am Martin-Luther-Platz sehen“, weiß Schnetger. Und dahinter drei Schornsteine - Symbole für den großen Stolz der Familie Scheidt auf den Beginn der industriellen Revolution.
„Da gilt unserer besonderer Dank natürlich dem Architekturbüro Ahlbrecht - ohne die wäre es nicht so geworden wie es ist. Und auch die Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde war toll“, zieht Heinz Schnetger Bilanz.
Jetzt geht es in Sachen Sanierung und Vermarktung zügig weiter - drei Häuser mit insgesamt 3500 Quadratmetern an der Bachstraße suchen eine neue Nutzung.
Und im Januar geht es auch endlich an der Güterstraße los. Mit dem neuen Geschäftshaus. Die Drogeriemarktkette dm steht als Mieter schon lange fest.