Essen-Kettwig. Drei Tage lang waren die Holzhäuschen vor dem Kettwiger Rathaus aufgebaut, drei Tage lang hatte der Heimat- und Verkehrsverein ins Kettwiger Weihnachtsdorf eingeladen. Doch noch immer ist diese Veranstaltung auf der Suche nach einem eigenen Profil.
Offizielle Eröffnung am Freitag, mit Kita-Chor, am Samstag die Blechbläser der Evangelischen Kirchengemeinde auf dem Rathausbalkon. Oftmals Gedränge vor dem Glühweinstand des HVV, und die Grillmeister des FSV Kettwig wenden Wurst um Wurst und Steak um Steak. Mit dem Erlös wird die Jugendabteilung des Kickervereins von der Ruhrtalstraße beschenkt.
Nebenan die lange Schlange am Reibekuchenstand. Hinter Minitannenbäumen freut sich eine kleine Ziegenherde über Futter. Und ansonsten ist alles wie immer. Fast wie immer. Gefühlt sind es noch weniger Stände als im vergangenenen Jahr. Wer sich mit Freunden auf einen Becher Glühwein treffen will, ist richtig.
Aber darf es vielleicht auch noch ein bisschen mehr sein? Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Es ist sicherlich lobenswert, dass der HVV seit Jahren die Weihnachtsmarkt-Tradition am Leben erhält. Gemeinsam mit Organisator Uwe Darkow.
Doch kritische Stimmen werden lauter. Und immer wieder spielt die Standortdiskussion eine entscheidende Rolle. Damals auf dem Markt war alles besser... Vielleicht, aber auch die Sicherheitsbestimmungen wurden verschärft, was es für die Veranstalter nicht gerade leichter macht. Und wie wäre es mit einem Weihnachtsmarkt rund um die Evangelische Kirche? Auch das ist immer wieder ein Thema.
Viele offene Fragen, die dringend der Antworten bedürfen
Quo vadis, Kettwiger Weihnachtsmarkt? Diese Veranstaltung braucht dringend eine Frischzellenkur. Sind die Standmieten zu hoch? Engagieren sich die Kettwiger zu wenig? Ist der jetzige Standort der richtige? Wo gibt es Alternativen? Stimmt die Mischung der Aussteller? Soll es eine Veranstaltung von Kettwigern für Kettwiger sein, oder sollen Gäste den Stadtteil im Essener Süden auch mal im Winter kennenlernen?