Essen-Werden. Wer schlecht einschlafen kann, sollte einfach Weihnachtsmärkte zählen. Davon gibt es momentan im näheren Umfeld gefühlt deutlich mehr als Schafe.

Und darunter sind aber auch Weihnachtsmärkte, die haben das gewisse Etwas. Wer einmal da war, kommt im nächsten Jahr wieder.

So ist das in Werden. Für viele Waddische, die in anderen Städten wohnen, ist das Weihnachtsmarkt-Wochenende fest gebucht. Dann geht’s heim. Auf jeden Fall. Auf einen Grünkohl, einen Glühwein. Und auf ein Treffen mit Freunden.

Immer zum ersten Advent, mittlerweile zum 34. Mal, lädt der Werdener Werbering ein. Viele Schaufenster sind festlich geschmückt, vor den Ständen drängen sich die Besucher. Fast schon ein Alleinstellungsmerkmal ist das Bemühen des Werberings, dass Speisen und Getränke ausschließlich von ortsansässigen Geschäften und Werdener Bürgern angeboten werden.

Zwei Frauen aus Huttrop: „Wir besuchen viele Weihnachtsmärkte, insbesondere kleine, und der Werdener ist einer unserer liebsten, wir kommen jedes Jahr hier her.“

Der Weihnachtsmarkt begann schon vor der offiziellen Eröffnung am Freitag um 17 Uhr. Die Stände und Häuschen, alle dekorativ geschmückt und eine vorweihnachtliche Atmosphäre verbreitend, hatten sich vorher schon auf Gäste eingestellt. Nur ein Stand störte in der begonnenen Adventszeit, der einer Fastfood-Kette. „Den sollte sich der Werbering im nächsten Jahr ersparen“, urteilte ein Werdener. Den Stellenwert eines Sammlerobjekts, das später Liebhaberpreis erworben werden könnte, hatte für viele die Weihnachtsmarkt-Tasse, gesponsert von der Sparkasse Essen, in der natürlich der obligatorische Glühwein kredenzt wurde. Für die Kleinen stand das Karussell im Mittelpunkt. Blasmusiker stimmten mit ihren Liedern auf die Jahreszeit ein.

Von einem ganz besonderen Erlebnis am ersten Adventssonntag auf dem Werdener Weihnachtsmarkt berichtet Heiner Gerstengarbe: „Wir sammelten für bedürftige Kinder in aller Welt über Plan-International an unserem Weihnachtsstand, als ein ärmlich gekleideter Mann in unserer Nähe bettelte. Dieser Mann kam am Wochenende mehrmals an den Stand und gab uns immer wieder größere Geldbeträge mit den Worten, dass er persönlich nur wenig brauche und er alles für die armen Kinder dieser Welt spenden wolle. Das hat uns alle sehr berührt.“