Essen-Kettwig. Die Parkplatzsituation in Werden hat sich entspannt. Und diese frohe Kunde verbreitet Andreas Göbel nur zu gern. Der Vorsitzende des Werdener Werberings hat gar eine Parkschein-Lotterie initiiert, um auch Kunden von außerhalb wieder in den Stadtteil zu locken.
Denn insgesamt vier Jahre Kanalbauarbeiten und der Abriss der Parkpalette an der Joseph-Breuer-Straße haben Spuren hinterlassen. „Man merkt, dass weniger Kunden von außerhalb kommen. Leute aus Velbert und Heiligenhaus, aber auch aus Rüttenscheid und Bredeney sehen wir nicht mehr so häufig.“
Gerade die über zwei Jahre gesperrte Parkpalette hat für Verunsicherung gesorgt. „Das rot-weiße Flatterband signalisierte, dass es hier keine Parkplätze gibt. Und das war schlecht.“ Die Parkpalette ist abgerissen, auf der Fläche dürfen wieder Pkw abgestellt werden. Mit der Bewirtschaftung klappt es allerdings nicht - „der Parkscheinautomat ist noch nicht aufgestellt. Das bedeutet, dass ab 9 Uhr alle Plätze besetzt sind. Den ganzen Tag lang.“
Die Werdener sind treue Kunden
Allerdings gehören Verkehrschaos und endloses Suchen nach einem freien Parkplatz der Vergangenheit an - doch das müsse sich ja auch erst einmal herumsprechen. Die Werdener selbst seien dem Einzelhandel vor Ort immer treu geblieben. „Die Grundversorgung ist ausreichend, und die Mischung stimmt einfach. Ich finde den Branchenmix gut so wie er ist, da müssen wir uns keine Gedanken machen.“
Gerade die vielen kleinen Geschäfte, die sich spezialisiert haben, machen den Charme des Stadtteils aus. „Und wichtig ist auch, dass trotz der widrigen Umstände in den vergangenen Jahren kein Händler auf der Strecke geblieben ist.“ Zwar habe es einige Wechsel gegeben - aber aus anderen Gründen.
Kaum Leerstand, wieder eine erkleckliche Zahl an freien und an kostenpflichtigen Parkplätzen. Weiterer Vorteil: „Wir haben auch baulich eine gute Atmosphäre - hier gibt es alles in einem Quadrat.“
Und wie schaut es mit den Öffnungszeiten aus? Andreas Göbel sieht die Situation entspannt: „Ich sage immer, dass die Öffnungszeiten bei uns so individuell sind wie der Stadtteil.“ Die meisten Geschäfte würden noch von den Inhabern geführt, und „wenn eine junge Mutter mittags gemeinsam mit ihrem Kind essen will, muss sie das Geschäft so lange schließen“. Alle auf einen Nenner zu bringen, würde eh nicht funktionieren. „Wenn man nur Filialen einer Kette hat, lässt sich das natürlich einfacher regeln. Aber in solchen Läden ist dann auch das Angebot beliebig.“ Und die Individualität der Menschen und auch des Angebots sei es ja auch, was den Ort für die Kunden so attraktiv mache.
88 Mitglieder hat der Werdener Werbering derzeit. Und eine klare Aufgabenteilung. Wenn es zum Beispiel um die großen Bauvorhaben geht, bei denen auch der WWR seine Stimme hören lässt, ist Andreas Göbel zuständig. Wenn es um die großen Veranstaltungen geht, kümmert sich vor allem Geschäftsführer Rolf Sachtleben.
Das nächste WWR-Fest beginnt Ende November. Drei Tage lang wird dann der Weihnachtsmarkt im Mittelpunkt stehen. Der findet bereits seit 34 Jahren statt - immer vor und am ersten Adventssonntag.
Zu neuen Veranstaltungen, die der WWR für 2014 plant, möchte Andreas Göbel noch nicht viel sagen - „wir haben eine Menge Ideen, müssen aber jetzt schauen, ob sie sich auch verwirklichen lassen“.