Essen-Schuir. .

Einmal im Jahr herrscht akute Parkplatznot im Bereich des Schuirwegs 61. Und zwar immer dann, wenn der Oberschuirshof zu seinem - mittlerweile traditionellen - Hoffest einlädt. Da reicht auch das große Feld vor dem Hof nicht mehr als Parkplatz aus.

Noch mehrere hundert Meter stehen die Autos dichtgedrängt entlang des Schuirwegs. Ursache ist die stolze Zahl von rund 1500 Besuchern, die es an diesem Tag aufs Land zieht, um ein paar Stunden Urlaub auf dem Bauernhof zu verbringen.

Parkplätze reichen längst nicht aus

Einige von ihnen haben die Lederschuhe gegen Gummistiefel getauscht, um gut gerüstet über die Felder oder durch die Stallungen zu laufen. Zu entdecken gibt es hier nämlich ziemlich viel: Die Schwäbisch-Hällischen Säue mit ihren zwei Wochen alten Ferkeln, die um die Wette grunzen, die Wildenten, die Bronzeputen, die Hähnchen oder die Shetland-Ponys mit dem anderthalb Monate alten Stutfohlen Flicka, das alle Kinderherzen sofort höher schlagen lässt. Allesamt Tiere zum Anfassen, zum Streicheln oder einfach nur zum Angucken.

Entgegengesetzt vieler erschreckender Massentierhaltungs-Bilder aus dem Fernsehen wird hier schnell deutlich, dass Tierhaltung auch anders geht. Jedes Vieh vom Oberschuirshof, ganz gleich ob mit Fell oder Federn, hat genügend Platz und wird artgerecht gehalten. Auch diejenigen, die irgendwann in der Pfanne landen - oder, wie beim Hoffest das Spanferkel, am Spieß. Dass auch die Bratwürste, die an diesem Tag auf dem Grill landen, von eigenen Schweinen oder die Kartoffeln mit dem Spitzkohl aus eigenem Anbau stammen, versteht sich irgendwie fast von selbst.

Und dass der Waffel- oder Kuchenteig mit Eiern zubereitet wurde, die Landwirt Ludger Weber quasi am Abend zuvor noch in den Stallungen aufsammelte, ist wohl klar.

Was für Familie Weber zum Alltag gehört, scheint vielen Hoffest-Besuchern wie eine andere Welt. „Und genau das ist es, was wir unseren Gästen auch vermitteln möchten. Sie haben die Möglichkeit, sich bewusst anzuschauen, woher manche Lebensmittel kommen“, erklärt Landwirts-Sohn Marcus Weber. Bratwürste wachsen eben nicht in der Kühltruhe eines Supermarktes und Kartoffeln auch nicht in Plastiksäcken.

Neben ein bisschen Nachhilfe in Sachen Landwirtschaft und den kulinarischen Genüssen ist das zwölfte Hoffest aber vor allem auch wieder eine Attraktion für die jüngsten Besucher. Denn wann haben Kinder schon mal die Möglichkeit, in einer großen Hüpfburg aus Stroh herum zu tollen, live bei einem Schweinerennen dabei zu sein oder eine abenteuerliche Fahrt über die Felder auf einem Oldtimer-Trecker zu unternehmen?

Ponyreiten für den guten Zweck

Nicht zu vergessen das Ponyreiten für den guten Zweck. Der eine Euro kommt jetzt dem Förderverein der Kinderkliniken im Elisabeth Krankenhaus e. V., „Elli’s Freunde“ (ehemals „Pumuckls’ Freunde“) zu Gute. Dieser kann sich über eine Spende von insgesamt knapp 250 Euro freuen.