Essen-Werden. Am Freitag wird Jakob Schulte im Flugzeug sitzen. Das bringt den 18-jährigen Werdener erst nach Paris und von dort aus nach Afrika. Ziel ist Togo. Ein kleiner Staat im Westen des Kontinents, der mit seinem südlichsten Zipfel an den Golf von Guinea grenzt. Ein Jahr lang wird Jakob dort leben und arbeiten.

Das Goethe-Gymnasium in Bredeney hat er besucht, dort im Frühjahr das Abitur gemacht und sich bei der Polizei beworben. Aber vorher „wollte ich noch etwas anderes machen, meinen Horizont erweitern.“ Jakob war in Werden in der Jugendarbeit aktiv, bringt gute Voraussetzungen mit. Also hat er sich als Volontär bei der Organisation Don Bosco beworben und letztendlich den Zuschlag bekommen.

Es gab deutlich mehr Bewerberals Plätze für Volontäre

Es gab deutlich mehr Bewerber als Plätze, doch Jakob meisterte die Hürden. 42 Volontäre wurde in Seminaren in Bonn ausgebildet - und da der christliche Orden Don Bosco weltweit Projekte betreut, konnten die jungen Frauen und Männer Wünsche äußern. Afrika war für Jakob Schulte die erste Wahl. Und jetzt wird er die kommenden zwölf Monate in Kara verbringen. Die Stadt hat 100 000 Einwohner und liegt 450 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Lomé. In einem Projekt, das sich um Straßenkinder kümmert, wird der Werdener arbeiten. Französisch spricht man in Togo - „ich habe die Sprache zwar in der Schule gelernt, aber fließend spreche ich sie natürlich nicht“. Das wird sich schnell ändern, denn Jakob ist neugierig, will möglichst viel über das Land und die Menschen, die dort leben, erfahren. Bereits im Vorfeld hat er sich gut informiert und auch mit seinem Vorgänger gesprochen, der für Don Bosco ein Jahr in Kara arbeitete. „Wir sammeln auch zusätzlich Spenden für unsere jeweiligen Projekte. Und er hat für das Geld einen Tischkicker gekauft, weil das alte Gerät völlig defekt war.“

Mit 40 Kindern im Alter von sechs bis 15 Jahren wird Jakob Schulte in den kommenden Monaten seine Zeit verbringen. „Dabei werden wir auch regelmäßig durch die Straßen gehen und schauen, welches Kind dort unsere Hilfe gebrauchen kann.“ Die typischen Afrika-Klischees hat er nicht im Kopf. „Kara ist eine normale afrikanische Stadt mit einer Mittelschicht und einer Universität.“ Allerdings klaffe die Schere zwischen armen und reichen Afrikanern schon sehr weit auseinander.

Von seinem Leben und der Arbeit in Afrika wird er übrigens auch regelmäßig online berichten - in seinem Blog unter www.straßenkinder.de/jakobintogo.