Essen-Kettwig. .

Begonnen hat alles vor anderthalb Jahren. In der kleinen Stichstraße Oberlehberg wurden des nachts Garagen aufgebrochen und Fahrräder gestohlen.

Ein Anwohner erzählt: „Bei mir war es im Jahr 2012, als das Auto aufgebrochen wurde. Der CD-Wechsler war weg und das Navigationsgerät. Ein Schaden von 5000 Euro insgesamt.“

Der Ratschlag der Polizei: Lieber nichts Neues einbauen lassen, denn wenn die Täter einmal fündig geworden sind, kommen sie zurück. Er entschied sich für eine Alarmanlage. Ein beliebtes Ziel für Diebe blieb die Siedlung trotzdem. In mindestens zehn Garagen wurde im Laufe der folgenden Monate eingebrochen. genau so viele Autos wurden geplündert. Ein Anwohner hat eine Überwachungskamera installiert. Deren Aufnahmen zeigen Männer, die durch die Gärten schleichen. Gesichter sind nicht zu erkennen.

Gesichter waren aufden Aufnahmen nicht zu erkennen

Ein Beispiel von vielen: Kurz nach Mitternacht wurden Männer beobachtet, die mit Taschenlampen in die geparkten Pkw leuchteten - die Polizei wurde informiert, kam aber nicht. Aber nächsten Morgen war mit den Autos zwar alles in Ordnung, aber erneut war ein Fahrrad gestohlen worden.

„Man müsste sich zusammen setzen und gemeinsam überlegen, was jetzt zu tun ist“, sagt ein Anwohner. „Vielleicht macht es Sinn, einen Sicherheitsdienst zu beauftragen.“

Das hat in Kettwig bereits zwei Mal gut funktioniert. Auf Initiative von Max Voormann wurde 1999 die Arealbewachung „Sicheres Kettwig“ gegründet. 130 Eigenheimbesitzer taten sich damals zusammen, zahlten jeweils 65 Euro pro Monat und finanzierten somit einen Sicherheitsdienst, der zu verschiedenen Wachzeiten in den Straßen unterwegs war. Voormann: „Mit 40 bis 50 Einbruchsdiebstählen pro Jahr hatten wir in unserem kleinen Wohngebiet ein gravierendes Sicherheitsproblem.“ Nach Gründung der Interessengemeinschaft ging die Zahl der Einbruchsdelikte schlagartig zurück. Teilweise bis auf Null.

Doch als die Zahl der aktiven Teilnehmer an der Arealbewachung drastisch sank und die Betreuungsdauer kürze wurde, stieg die Zahl der Einbrüche wieder an.

Und auch die Einzelhändler der Kettwiger Altstadt taten sich auf Initiative von KettIN zusammen - sie finanzieren seit 2010 einen Sicherheitsdienst, der an Wochenende in den Straßen unterwegs ist.

Eine ähnliche Lösung schwebt einigen Anwohner des Oberlehberg auch vor - doch man müsse schnell handeln, denn „noch kommen die Täter nicht ins Haus“.