Essen-Kettwig. Es werden samtige, laue Sommerabende. Musik liegt in der Luft, nur wenige Wolken trüben das Blau des Sommerhimmels. Zu schön um wahr zu sein? Der Wetterbericht spielt dem Heimat- und Verkehrsverein in die Karten. Am Wochenende findet mit dem Kettwiger Seerosenfest die größte Veranstaltung des HVV statt. Mit dem Standort an Ruhr und Stausee nutzt der Verein aufs Beste das vorhandene Potenzial des Stadtteils.

Dass alles gut werden wird, steht am Präsentationstag noch nicht fest. Anstatt einen luftig-weißen Pavillon am Ruhrufer aufbauen zu können, muss man aus der Not eine Tugend machen. Die Unterführung unter der Kettwiger Ruhrbrücke bietet Schutz vor jeder Menge Regen. Zum Gespräch im Vorfeld hat der HVV geladen. Und Hartmut Ketteler, der als Meilenmacher die Nachfolge von Peter Hoffmann antrat und jetzt auch für das Seerosenfest verantwortlich zeichnet, bleibt trotz der herbstlichen Witterung entspannt. Ob er an diesem grauen Mittwoch schon ahnt, dass der Sommer doch noch kommen wird...

Keine Bühne beim Seerosenfest

Es gibt Rhabarberschorle und Apfelsecco. Unter dem schmiedeeisernen Geländer vor dem Eingang zur Schleuse bauen die Gastronomen Kostproben auf. Wer mag, kann probieren. Dass es gut sein wird, ist sicher. Über die Qualität der teilnehmenden Gastronomen lässt sich nicht streiten. Die ziehen das Publikum, werden für ein grandioses Fest sorgen. Vom Ursprungsgedanken, Musik und gutes Essen im Gleichgewicht zu halten, hat man sich einen Schritt entfernt. Eine Bühne, die die Besucher an einen festen Ort bindet, wird es nicht geben. Musik „to go“ - mal hier mal dort.

So lautet das neue Konzept. Und statt längs des Promenadenwegs werden einige Gastronomen mit ihren Ständen näher an die Ruhrbrücke rücken.

Dass KettIN zeitgleich am Samstag und Sonntag ebenfalls einlädt (siehe Bericht auf dieser Seite), irritiert Hartmut Ketteler nicht. „So lange oben nichts veranstaltet wird, was die Leute hier wegzieht, wird es keine Missstimmung geben.“

Die Gastronomen

Never change a winning team - Organisator Hartmut Ketteler setzt bei der zweiten Auflage des Seerosenfestes auf die „Küchencrew“ der Premierenveranstaltung. Folgende neun Gastronomen - in Klammern ein Gericht aus der Speisenkarte zum Fest - werden sich am Wochenende präsentieren: Die Neue Flora (Saftiges Carpaccio vom US-Beef mit marinierten Flusskrebsschwänzen; Alte Fähre (Endiviensalat mit Ruhrtaler Kartoffel-“Pü“); Sengelmannshof (eine halbe Ente mit Granatapfel-Chutney); Résidence (geschmorte Rinderstelze mit Petersilien-Zitronenpesto); Parkhaus Hügel (glasierter Kalbsnacken mir Pilzcreme); Pierburg (gebratenes Zanderfilet auf Champagner Rahmkraut); Schloss Hugenpoet (Lammfilet auf Auberginenravioli); Der Bonner Hof (karamellisierte Bäckchen vom Weideochsen mit Aprikosen und Schalotten); Schmachtenbergshof (gebratene Kalbsleber mit Schmorzwiebeln und Apfelspalten). Die Preise der verschiedenen Gerichte liegen fünf Euro und 9,50 Euro.

Das Musikprogramm

Ordentlich in Bewegung werden die Musiker beim Seerosenfest 2013 sein. Am Freitag von 17 bis 21 Uhr sind „Mobile Affairs“ unterwegs. Das „Street Life Trio“ macht am Samstag von 16 bis 19 Uhr seinen musikalischen Rundgang über das Fest. Im Anschluss kommt der gute Ton von „Music for the kitchen“ (18 bis 21 Uhr). Den Sonntag teilen sich „Das Duo“ (15 bis 19 Uhr) und „ComboCombo“ (15 bis 19 Uhr). Zu Gast ist an beiden Tagen auch das Werdener Blasorchester - am Samstag und Sonntag ist das Ensemble jeweils von 15 bis 16.30 Uhr zu hören.

Der Zeitplan

Am Freitag, 12. Juli, hat das Seerosenfest von 16 bis 24 Uhr geöffnet, am Samstag, 13. Juli, von 12 bis 24 Uhr und am Sonntag, 14. Juli, von 12 bis 20 Uhr. Offizelle Eröffnung ist am Samstag gegen 15.30 Uhr.