Velbert. .

Sein Gesicht kennen die Werdener. Aber nicht nur den Ludgerusstädtern ist es bekannt, sondern auch der Weltelite der Pianisten. Deren Instrumente bereitet der selbstständige Klavier- und Cembalobaumeister Friedhelm Prengel für Auftritte in Konzerthäusern der Region vor.

Im Detail sorgt der jetzt in Velbert wohnende Konzerttechniker für eine individuelle harmonisch-musikalische Abstimmung der Klaviere und Flügel. Hierzu gehören unter anderem die Einstellung des richtigen Kammertons und die dynamische Intonation vom leisesten piano bis zum stärksten fortissimo. Zusätzlich werden die Hammerköpfe überarbeitet, Reibungswiderstände in der Mechanik beseitigt und der Bewegungsapparat reguliert. Unregelmäßigkeiten können den musikalischen Ablauf der Konzerte negativ beeinflussen.

Im Konzert-Service arbeitet er seit 25 Jahren

In seiner jetzt 25-jährigen Tätigkeit im Konzert-Service ist der 55-jährige vielen Künstlern begegnet, so unter anderem auch dem Chinesen Lang Lang, den Russen Arcadi Volodos und Grigorij Sokolov. „Die Flügel werden klanglich individuell auf Pianistenwunsch eingestellt.“ sagt Friedhelm Prengel: „Die Musiker müssen mir gar nicht mehr sagen, wie sie sich das Instrument wünschen - wir kennen uns meist schon seit Jahren.“

Somit sei ein unverzüglicher Proben- und Konzertbeginn möglich und eine Nachbearbeitung selten erforderlich. „Nice piano - thank you“ heißt es nach Abschluss der Arbeiten aus dem Munde der Tasten-Virtuosen - verbunden mit einem Schulterklopfen als Anerkennung. Außerdem kommt Friedhelm Prengel die Fähigkeit, selbst Klavier zu spielen, zugute. Das erleichtert die Kommunikation mit den Künstlern zusätzlich.

„Stimmservice - Intonation - Expertise - Reparatur - Restaurierung - Konzertservice“ sind die in seinem Internet-Auftritt angegebenen Tätigkeitsfelder. Besonders gefragt ist der gebürtige Werdener gegenwärtig an der Tonhalle in Düsseldorf, dort betreut er alle gastierenden Pianisten. Neben den Einsätzen an mehreren musikkulturellen Institutionen im Umkreis gehört die Begleitung von Tonaufnahmen sowie die Wartung der Flügel im Tonstudio der Werdener Folkwang Universität der Künste zu seinen ständigen Aufgaben, zu denen noch private Anfragen hinzu kommen. In der Wuppertaler Stadthalle, deren Akustik er besonders schätzt, traf Friedhelm Prengel vor Jahren auf die spanische Opern-Diva Montserrat Caballé, für deren Nachwuchskünstlerabend er den Konzertflügel vorbereitete.

Selbst das Fernsehen machte vor dem Klavier- und Cembalobaumeister keinen Halt: Vor ihm, der dreieinhalb Jahre lernte und in Ludwigsburg, der einzigen Meisterschule seines Berufes weltweit, ausgebildet wurde und vor der Handwerkskammer Stuttgart seine Prüfung ablegte. Das ZDF hatte ihm die gesamte technische Verantwortung für alle Tasteninstrumente der Sendung „Achtung Klassik!“ übertragen, die zwischen 1990 und 2000 40 Mal ausgestrahlt wurde. Dabei blieb auf Dauer natürlich nicht verborgen, dass der Essener, der vom 6. bis zum 18. Lebensjahr Klavier- und später Tonsatz- und Kompositionsunterricht erhielt, selbst die Klaviatur dieses Instruments vorzüglich beherrschte. So trat er dann vor die Kamera, erfreute die Zuschauer mit klassischen Musikstücken, lernte bei gemeinsamen Auftritten immer mehr Künstler kennen (u.a. Pinchas Zukerman, Igor und Valery Oistrach sowie Maurice André) und erhöhte dadurch seinen Bekanntheitsgrad in dieser musikalischen Berufswelt.