Essen-Werden. Die gute Nachricht: Der S-Bahnhof Werden bekommt endlich Aufzüge und ein neues Dach. Die schlechte Nachricht: Bis April muss die Bahn ihre Kunden dafür im Regen stehen lassen und auf lange Wege schicken, weil der Durchgang zwischen den Gleisen gesperrt ist.
Seit dem Sommer 2012 lässt die Bahn die Bahnhöfe Stadtwald, Werden und Kettwig entlang der S6 modernisieren. Rund 20 Millionen Euro nehmen Land und Bahn dafür in die Hand. In den Sommerferien war die S-Bahn durch Busse ersetzt worden, damit alle Bahnsteige auf 96 Zentimeter erhöht werden konnten. Inzwischen ist der Einstieg an den Bahnhöfen dadurch jetzt stufenlos. In Kettwig ist auch das neue Dach gedeckt, dynamische Schriftanzeiger - im Klartext: Laufschrift informiert über Verspätungen - neben einigen kosmetischen Maßnahmen fehlen dort nur noch die beiden Aufzüge, die in den vorbereiteten Schächte montiert werden müssen.
In Werden fehlt noch das Dach, und derzeit ist auch der Personentunnel zwischen den Gleisen eingerissen für den Einbau der Aufzüge. Wer hier am Bahnsteig in Richtung Düsseldorf einsteigen will oder ausgestiegen ist, muss den Bahnsteig bis zum Ende gehen, eine Treppe hoch zur dort noch als Brücke geführten Ruhrtalstraße steigen und wieder Richtung Gustav-Heinemann-Brücke zurück laufen, wenn er etwa ins Löwental will oder in den Werdener Ortskern. Das hat am Wochenende zum Auftakt der Hallenfußball-Stadtmeisterschaften zu einigen nicht amüsierten Reaktionen geführt.
„Unangenehm, aberunvermeidbar“
Die Bahn AG bedauert: „Unangenehm für unsere Kunden, aber unvermeidbar“, sagt Dirk Pohlmann, Sprecher von Bahn NRW. Die offene Baugrube wird den Bahnreisenden auch noch eine Zeit lang erhalten bleiben: „Wir legen uns nicht genau fest, weil auch das Wetter eine Rolle spielen wird“, sagt Pohlmann. „Aber April wird es werden, bevor wir die Umleitung aufheben können.“ Danach werden die Kunden für ihre Unannehmlichkeiten belohnt mit zwei mit Video überwachten Aufzügen sowie einem vergrößerten Personendurchgang zwischen den Gleisen.
Über die Dauer der Modernisierungsarbeiten will sich die Bahn AG auch noch nicht festlegen. Die Arbeiten am Haltepunkt Hügel sind - wie geplant - bereits abgeschlossen, in Stadtwald, Werden und Kettwig werden die Bahnhöfe noch länger Baustelle bleiben. Die aktuelle Sprachregelung heißt: Ende des dritten Quartals, also bis September. Fest steht jetzt schon, dass die Bahn auch in den Sommerferien 2013 (Mitte Juli bis Anfang September) die S-Bahn-Strecke noch einmal still legen und Busse als Ersatzverkehr rollen lassen wird. Dann lässt sie Konstruktionen wie die Hilfsbrücke in Werden wieder zurück bauen.