Essen-Werden. Das umstrittene Verkehrskonzept für den Werdener Ortskern würde in der Summe die Lärm- und Feinstaubbelastung senken. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Ingenieurbüros aus Münster und Dorsten. Die Mehrbelastung an der Abteistraße sei geringer als die Entlastung an der Brückstraße, der Bungertstraße und des Marktes.
Der Streit um das Verkehrskonzept hat Werden in zwei Lager gespalten. Grundsätzlich sieht es vor, den Verkehr auf der Abteistraße zu bündeln und so die Brückstraße und den Markt zu entlasten. Das Konzept entstand in Zusammenhang mit der geplanten Bebauung der Grünen Harfe, einem weiteren umstrittenen Thema im Stadtteil. Der Planungsausschuss hatte im August gefordert, vor einer Entscheidung müssten die künftigen Lärm - und Feinstaubbelastungen genauer berechnet werden.
Das taten die Experten von RTS (Lärm) und „Simuplan“ (Feinstaub) jetzt.
Schon jetzt, so ihre Analyse, würden in der Brück- und Bungertstraße die Grenzwerte für Stickoxid und Feinstaub „zum Teil deutlich überschritten“. An der Bungertstraße liegt das nicht nur an der dichten Bebauung, hinzu komme der erhöhte Schadstoffausstoß der bergauf fahrenden Fahrzeuge. An der Abteistraße werden die Stickoxid-Grenzwerte überschritten, nicht aber die für Feinstaub.
Würde der Verkehr in der Abteistraße gebündelt, erhöhe sich dort zwangsläufig die Schadstoffbelastung. Nach den Berechnungen der Dorstener Gutachter würden dort aber trotzdem die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid eingehalten. In der hoch belasteten Bungertstraße würden, wenn die Autos dort künftig bergab statt bergauf führen, würden die Belastungen trotz gleichbleibender Verkehrsmengen sinken. Auch an der Brückstraße werde es nach der Entlastung keine Überschreitungen geben.
Die Prognosen zur Lärmentwicklung fallen ähnlich aus. Mehr Autos würden auf der Abteistraße künftig mehr Krach machen. Die Zunahme, rechnen die Gutachter vor, läge „jedoch deutlich unter dem wahrnehmbaren Bereich von 3 dB/A“.
Eine Prognose, die heftige Debatten auslösen wird.