Essen-Kettwig. Es passierte am Mittwochmorgen gegen 10 Uhr. Erst sackten nur einige wenige Steine ein - dann klaffte ein 40 Zentimeter breites und ein Meter tiefes Loch mitten auf der Hauptstraße im Kreuzungsbereich zur Kirchfeldstraße.

Schnell war ein Polizeibeamter vor Ort und lenkte die ersten Pkw um den Tagebruch herum - doch ein Lkw durfte die Stelle kurz danach nicht mehr passieren. Zu gefährlich wurde die Situation, denn schnell war klar: Durch einen Kanalbruch hatte Wasser die Fahrbahn unterspült. Sabine Kehrs, die direkt neben dem Tagebruch ihre Geschäft „Kinderecke“ hat, erzählt: „Bereits am Abend zuvor, so gegen 21 Uhr, habe ich ziemlich lautes Rauschen gehört und mich gefragt, wer denn so laut duscht...“ Vermutlich konnten sich die Wassermassen schon zu diesem Zeitpunkt ungehindert ihren Weg bahnen.

Damit es zu keiner Gefährdung von Passanten kam, stellte Sabine Kehrs kurzerhand den Werbeaufsteller von „Tapas con Vino“ im Endepoet mitten auf die Fahrbahn und somit schützend über das Loch.

Nur kurze Zeit später waren Mitarbeiter der Stadtwerke vor Ort und sicherten den Tagebruch ab. Und sie baten auch alle Schaulustigen, der Unfallstelle nicht zu nah zu kommen, weil man noch nicht genau wisse, wie stabil die Fahrbahn in diesem Bereich noch sei. Weitere Untersuchungen ergaben, dass ein Wasserrohr - eine Versorgungsleitung mit einem Durchmesser von 17,5 Zentimetern - gebrochen war. Kurzfristig musste in diesem Bereich der Altstadt das Wasser abgestellt werden - zehn Häuser waren davon betroffen Dazu gehörte auch das Bistro-Eiscafé von Monika und Enzo Mammone.

Um 13 Uhr wurde Wasser abgestellt

Gegen 13 Uhr wurde dort das Wasser abgestellt. Konsequenz: Da nicht gespült werden und kein Kaffee zubereitet werden konnte, schlossen die Mitarbeiter gegen 14.30 Uhr die Türen ab. Auch Katrin Engelhardt vom gegenüberliegenden „Kirschbaum“ konnte ihr Wein-Café nicht öffnen. Am späten Mittwochabend - so lautete das Versprechen der Stadtwerke - würde das Wasser ab wieder fließen.

Groß ist die Sorge der Einzelhändler, dass jetzt in der umsatzstarken Zeit wieder eine langfristige Sperrung der Innenstadt droht. Dazu eine Sprecherin der Stadtwerke: „Uns wurde mitgeteilt, dass die Arbeiten voraussichtlich in der kommenden Woche abgeschlossen sein werden“ - wenn die Schäden nicht zu umfangreich sind.