Essen-Werden. Irgendwie war es von Anfang an klar, dass Burcu Ersoy eines Tages im Modegeschäft landen würde. Bereits als Kind schaute die heute 31-Jährige ihrer Mutter an der Nähmaschine über die Schulter und schneiderte schon in jungen Jahren ihre Klamotten selbst.
Was der sympathischen Frau mit den dunklen Haaren in die Wiege gelegt wurde, verfestigte sich durch eine Ausbildung zur Schneiderin und einem Studium zur Modedesignerin in Düsseldorf. Nach erfolgreiem Abschluss des Studiums ging es zunächst für knapp fünf Jahre in die Industrie, doch der Wunsch nach Selbstständigkeit ließ sie nie los. Zunächst in einem Gemeinschaftsatelier in Rüttenscheid tätig, eröffnete sie vor einem Jahr ihr eigenes Atelier „Burcu“ an der Ruhrtalstraße 17a. Und da sitzt sie nun zwischen feinsten Materialien, Kleiderstangen und Schaufensterpuppen, die ihre Entwürfe tragen. „Ich mag es gern natürlich und lasse mich zum Beispiel bei einem Spaziergang durch den Wald inspirieren.“
Natürlich guckt sie auch, was die „Großen“ wie Valentino oder MarcO’Polo machen, dennoch bleibt sie ihrem Stil immer treu. „Ich bin ein Riesen-Fan des verstorbenen Alexander McQueen. Einfach gigantisch. Er hat eigentlich mehr Kunstwerke als Mode geschaffen“, schwärmt Ersoy.
Wenn auch (noch) nicht so berühmt, gehen Ersoys Kleider durchaus als kleine Kunstwerke durch. Jedes Stück wird individuell von Hand gefertigt. Bei der Stoffauswahl setzt die Designerin primär auf Produkte aus der Natur, wie Leder jeglicher Art, Seide oder Wolle. Sie mag es geradlinig, mit kleinen, femininen Elementen.
Dabei steht für sie immer der Nachhaltigkeitsgedanke ganz weit oben. „Ich mag keinen Massenkonsum, deshalb wollte ich auch nicht mehr für die Industrie arbeiten. Man sollte die Ressourcen nicht total ausreizen“, so Ersoy und erwähnt nebenbei, dass für die Herstellung eines Kilos Baumwolle 200 Liter Wasser benötigt werden.
Professionelle Beratung
Eine professionelle Beratung gehört für die junge Frau unbedingt dazu. Maß nehmen, mit den Kundinnen die Stoffe und Schnitte auswählen, die Farbe aussuchen, über den Anlass reden - und, und, und. Gerade die Planungsphase nehme enorm viel Zeit in Anspruch, aber diese sei eben auch immens wichtig: „Ich möchte meine Kundinnen nicht verkleiden, sondern das Kleid oder die Jacke muss eben zum Typ passen.“ Ersoy selbst sei erst dann glücklich, wenn es ihre Kundinnen auch sind.
Vielleicht kann sie sich am Samstag bei der Unesco-Charity-Gala in Düsseldorf ja noch ein paar Tipps von Modedesigner Tommy Hilfiger holen, der neben vielen anderen Stars an diesem Abend zu Gast sein wird. Denn dort stellt Ersoy drei Abendkleider im Foyerbereich aus - direkt neben dem roten Teppich....