Essen-Kettwig. Mit dem neuen Internetportal Kettwig.biz wollen Initiator Heinz Schnetger, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Kettwig (GGK) und Peter Marx von der Agentur Nordis Ordnung in Kettwigs kreatives Chaos bringen, eine Plattform schaffen, für Vernetzung sorgen. Die Erprobungsphase ist beendet, jetzt geht Kettwig.biz mit voller Wucht an den Start.

„Es gibt eine Menge Kreativität in und um Kettwig“, sagt Heinz Schnetger. „Aber diese Kreativen wissen zu wenig voneinander.“ Und Peter Marx stellte bei der Recherche im Vorfeld fest, „dass es viel mehr Kreative gibt, als wird gedacht haben.“ Eine lange Liste hat er erstellt. Mit Agenturen, Designern, mit Fotografen und Architekten. „Viele haben sich spezialisiert und auf Nischen konzentriert. Durch ihren Auftritt bei kettwig.biz können sie zeigen, was sie machen und sind somit auch näher am Kunden dran“, sagt Marx.

Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Wer einen Texter sucht, klickt das Portal an, wer sich zum Beispiel auf das Fertigen von 3-D-Animationen versteht, kann sich dort bestens präsentieren.

Mangelnde Organisation

Das Vernetzen ist für den Teamplayer Heinz Schnetger ganz besonders wichtig. „Wir sprechen mit diesem Angebot interessierte Leute an, die mit ihrer Kreativität auch Geld verdienen wollen. Mangelnde Organisation steht da dem Fortschritt im Weg.“

Und wenn das Portal angenommen und mit Leben gefüllt ist, „haben wir ein gutes Beispiel dafür, wie ein Kreativquartier funktioniert. Die Plattform kann auch ein Mikrokosmos sein“, sagt Marx. Nicht nur die Kreativen selbst seien auf eine möglichst gute Präsentation in der Öffentlichkeit angewiesen. „Auch die Unternehmer müssen wissen, wo sie sich informieren können, bei wem sie welche kreative Dienstleistung bekommen können. Allerdings bekommt das Projekt nur Leben, wenn beide Seiten aktiv daran arbeiten. Wir haben die Grundlage geschaffen“.

Wie man sich auf Kettwig.biz präsentiert, bleibt den Nutzern übrigens völlig selbst überlassen - die Anbieter werden in keinster Weise eingeschränkt.

Ein großes Thema in Europa

Heinz Schnetger denkt - wie so oft - schon einige Schritte weiter. Wenn auf dem Gelände zwischen Stausee und Ringstraße in wenigen Jahren das KreativQuartier Scheidt’sche Hallen Realität geworden ist und auch als Dachmarke für Kettwig.biz fungiert, „können wir damit allen, die auf das Gelände ziehen werden, eine digitale Heimat bieten“.

Kreativwirtschaft ist in Europa ein großes Thema. Die Scheidt’schen Hallen gehören zum EU-finanzierten Projekt CURE. Bei den sieben Projektpartnern in Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und England geht es um Strukturwandel, um Erneuerung - wobei die Kreativwirtschaft immer eine zentrale Rolle spielt. Ob in Lille oder Edinburgh, in Utrecht oder Dinslaken-Lohberg - hier werden Erfahrungen ausgetauscht, Hilfestellungen gegeben, der Europagedanke gelebt.

Noch ist Kettwig.biz als lokale Plattform angedacht, aber es bietet sicherlich eine Menge Chancen, denn das Web ist ja bekanntermaßen grenzenlos...