Essen-Werden. Fast ein bisschen versteckt - hinter wuchernden Brombeersträuchern - befindet sich, nur ein paar Meter von der Heckerschule entfernt, ein Spielplatz. Anwohner Najib Ahmadsadah kommt oft mit seinem siebenjährigen Sohn Martin hier her. Aber er bedauert schon länger, dass hier nie etwas los sei, andere Kinder oder Eltern seien dort nur selten anzutreffen.
„Den Spielplatz attraktiver machen“ - so lautet deshalb ab sofort Ahmadsadahs Vorhaben. Den ersten Schritt hat der dreifache Familienvater bereits getan: Er hat die Patenschaft für den Spielplatz übernommen.
Kontakt mit Grün und Gruga
Jetzt, wo der Winter so kurz vor der Tür steht, wird mit Sicherheit nicht mehr viel passieren, denn erfahrungsgemäß, so weiß Henning Muth vom Deutschen Kinderschutzbund, beginne die Spielplatzsaison erst wieder im Frühjahr. Der frischgebackene Pate Najib Ahmadsadah hat dennoch schon viele Pläne, um den Platz ansprechender zu gestalten.
So möchte er, gemeinsam mit anderen Anwohnern und Eltern, ein Spielplatzfest organisieren und wird mit Grün und Gruga in Kontakt treten, damit die wildwachsenden Sträucher mal ordentlich gestutzt werden. Darüber hinaus wird sich der Werdener für das Aufstellen eines sogenannten Spielgeräte-Containers einsetzen, wie sie schon an drei anderen Werdener Spielplätzen vorhanden sind.
Hier könnten dann mobile Spielgeräte wie Bobby-Cars, Bälle, Stelzen oder andere Dinge, die den Mädchen und Jungen Spaß machen, verwendet werden. Für derartige Spielsachen gelte es dann natürlich noch, großzügige Spender zu finden. Die reinen Kosten für den Spielgeräte-Container liegen schon allein bei etwa 1400 Euro.
„Wir haben ja bald Haushaltsgespräche . . . “ - das, was Bezirksvertreter Peter Maas (Bündnis 90/Die Grünen) da sagt, klingt schon fast wie ein Versprechen.
Und CDU-Ratsherr Hanslothar Kranz macht direkt schon mal den Anfang und holt 50 Euro aus seinem Portemonnaie - das Startkapital ist also schon einmal vorhanden. Von Seiten der Politik kann Ahmadsadah also ganz offensichtlich mit jeder Menge Unterstützung rechnen. Schließlich würde, so lobt Peter Maas, bürgerliches Engagement ja auch immer händeringend gebraucht.
Die Aktivitäten von Spielplatzpaten scheinen sich in jedem Fall zu lohnen, denn: „Erfahrungsgemäß werden Spielplätze, die durch eine Patenschaft betreut werden, auch besser angenommen“, erzählt Henning Muth.
Weitere Patenschaften erwünscht
Die Patenschaft für den Spielplatz an der Urbachstraße soll übrigens nicht die einzige bleiben. Der Mann, der 1999 von Afghanistan nach Deutschland kam, hat auch noch den Spielplatz an der Graf-Luckner-Höhe fest im Blick: „Hier wäre zum Beispiel eine Babyschaukel angebracht“ - das weiß er aus zahlreichen Gesprächen mit den dortigen Anwohnern.
„Einer weiteren Patenschaft steht also nichts im Wege“, gibt Muth bereits bekannt.
Also dann, Herr Ahmadsadah: Wir sehen uns bestimmt wieder - auf dem Spielplatz an der Graf-Luckner-Höhe.