Am Mintarder Weg soll im nächsten Jahr die erste städtische Kindertagesstätte Kettwigs entstehen. Den Baubeginn wird der Rat der Stadt voraussichtlich am Mittwoch beschließen. Für rund 2,2 Millionen Euro sollen in dieser Einrichtung 50 Plätze in drei Gruppen geschaffen werden. Nach Einschätzung des Jugendamtes ist der Neubau „der erste Schritt, einen großen Bedarf abzudecken“, sagt Jürgen Schroer vom Kinder- und Familienbüro der Stadt.
Der geplante Neubau ist Teil eines Kraftaktes, mit dem die Stadt die Vorgaben von Bund und Landes umsetzen will. Bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2015/16 muss die Versorgungsquote für Kinder von 0 bis 3 Jahren auf 35 Prozent angehoben werden; derzeit liegt die Versorgungsquote stadtweit bei 22,4 Prozent, in Kettwig bei 21,2 Prozent. Insgesamt muss die Stadt zur Erfüllung der Quote bis 2ß15 mehr als 2100 neue Plätze schaffen.
Bei Kindern ab drei Jahren bis zur Schulpflicht besteht ein Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kindergartenplatz und damit eine vorgegebene Versorgungsquote von 100 Prozent. Derzeit liegt sie stadtweit bei 91,3 in Kettwig bei 91,0 Prozent. Hier muss die Stadt in ganz Essen noch fast 900 zusätzliche Plätze schaffen.
In einer ersten Staffel von Neu- und Ausbauten hat die Stadt mit der Schaffung von rund 200 Plätze n begonnen. Der Neubau am Mintarder Weg gehört zur zweiten Staffel, bei der 309 neue Plätze entstehen sollen. Insgesamt kosten diese Neubauten mehr als zehn Millionen Euro.
In einer dritten Staffel sollen weitere neun Gruppen entstehen. Derzeit prüft die Stadt Standorte unter anderem in Stadtwald und Bredeney. In Kettwig wird derzeit kein Standort untersucht. Aber schon jetzt ist klar, dass auch hier noch weitere Plätze entstehen müssen. „Wir erkennen den weiteren Bedarf“, sagt Schroer. Der wird wohl schon zum Kindergartenjahr 2015(16 stark angewachsen sein, wenn die Neubaugebiete entlang der Ruhr bezogen worden sind - vor allem mit Familien mit Kindern, wie es sich die Stadtentwickler wünschen. An der See-Promenade entstehen bis Ende 2014 160 Wohnungen und Häuser, wenige Schritte stromaufwärts will Investor Ten Brinke noch dieses Jahr beginnen mit der Erschließung von vier Wohnquartieren zwischen KRG-Ruderhaus und Kettwiger Tennisclub. Bis zu 200 Familien könnten sich hier ansiedeln. Sie alle sollen, zu diesem Ziel bekennt sich die Stadt, Betreuungsplätze in einem Radius von 1000 Metern („Kinderwagen-Radius“) um ihren jeweiligen Wohnort erhalten.