Essen-Werden.
Im Vorfeld haben sie für gutes Wetter gebetet und wurden anscheinend erhört: Der dritte Klostermarkt der Ordensgemeinschaften im Bistum Essen findet bei sommerlichen Temperaturen und unter strahlend-blauem Himmel an der St. Kamillus-Kirche statt. Offensichtlich ist das gute Wetter ein Grund dafür weshalb es - über den ganzen Tag verteilt - zahlreiche Besucher auf den Kirchenvorplatz zieht. Ein weiterer Grund ist natürlich der, dass es beim Klostermarkt Dinge zu kaufen gibt, die man sonst vergeblich auf Märkten sucht. Wo sonst bekommt man schon Bier, das in einem österreichischen Kloster gebraut wird? Das gibt es hier am Stand der Prämonstratenser Chorherren. Darunter ein ganz besonderes Malzbier mit Alkohol oder ein Roggenbier.
Bier aus dem Kloster in Österreich
Doch nicht nur am Stand der Chorherren stehen außergewöhnliche Waren zum Verkauf; auch an allen elf anderen Holzbuden werden individuelle, überwiegend handgefertigte, Produkte angeboten. Marmeladen, Plätzchen, Grußkarten, Wein, Schmuck und, und, und...
Keine Massenware und nichts von der Stange, sondern alles liebevoll gefertigt von den jeweiligen Ordensgemeinschaften aus dem Bistum Essen. Entgegen eines normalen Marktes wirtschaften die „Händler“ hier auch nicht in die eigene Tasche, sondern der Gewinn kommt ausschließlich wohltätigen Zwecken zugute.
Hauptsächlich geht es den Schwestern und Brüdern aber um die Begegnung mit den Besuchern. „Wir möchten uns präsentieren und ein wenig über uns informieren“, erklärt Schwester Judith von den Franziskusschwestern. Es sei schon vorgekommen, dass sie auf der Straße angefasst und gefragt wurde, ob sie denn „echt“ sei, erinnert sie sich. „Uns gibt es wirklich“, gibt Schwester Judith zu verstehen. Aber viele Menschen wüssten einfach nicht, was Ordensleute machen und wer sie überhaupt sind. Fragen sind daher beim Klostermarkt ausdrücklich erwünscht. Dabei wollen die Ordensleute keine Werbung machen, sondern in erster Linie Kontakte und Gespräche herstellen.
Die ergeben sich dann auch recht schnell an den langen Bierzeltgarnituren, die zwischen den Verkaufsständen aufgebaut sind. Bei philippinischen Spezialitäten wie den gebratenen Nudeln, die die Filipina Catholic Community den Gästen an diesem Tag servieren, einem deftigen Eintopf oder bei einer Tasse Kaffee lassen sich da ganz frei und unbeschwert etwaige Klischees, Vorurteile oder Missverständnisse schnell aus dem Weg räumen. Und die Besucher wissen: Eine Ordensfrau oder ein Ordensmann übernimmt vielfältige Aufgaben im Dienste der Gesellschaft.
Und ja: Die Frauen und Männer in den Gewänden sind tatsächlich alle echt.