Essen-Kettwig. Helmut Hitzbleck, Superintendent der Evangelischen Kirche an der Ruhr, überbrachte im Rahmen der Gemeindeversammlung die Nachricht: Pfarrer Thomas Garnjost behält die Pfarrstelle Ickten/Auf der Höhe. Nach seiner schweren Krankheit - Garnjost erlitt im September 2010 eine Hirnblutung - entschied jetzt das Landeskirchenamt in Düsseldorf, dass Garnjost vollständig dienstfähig ist - Grundlage war ein Gutachten nach einer neurologischen Untersuchung. Hitzbleck bat darum, „Thomas Garnjost in seinem Dienst zu unterstützen, denn er wird weiter zusätzlich Zeit für seine Therapien brauchen, sowie mehr Zeit für die Dinge des Alltags und des Dienstes“.
Weitere gute Nachrichten konnte Pfarrerin Silke Althaus, die die Versammlung leitete, überbringen. Nach Gesprächen mit der Stadt Essen ist die Zukunft des Kindergartens an der Corneliusstraße zumindest für die kommenden fünf Jahre gesichert (wir berichteten).
„Wir haben alle gehofft, dass wir die Einrichtung nicht schließen müssen. Uns ist daran gelegen, dass Kinder auch im Zentrum Kettwigs präsent sind“, sagt sie. Die Stadt hat der Gemeinde Entgegenkommen in Aussicht gestellt. „Natürlich müssen wir weiterhin den Trägeranteil stemmen, aber unsere finanzielle Situation hat sich als Folge der verschiedenen Sparmaßnahmen und der Umstrukturierung der Verwaltung einfach verbessert.“ In Zahlen: Klaffte beim Haushalt 2010 noch die Lücke von 200 000 Euro, sind es aktuell „nur noch“ 40 000 Euro.
Situation hat sich verbessert
Am Mittwoch fällte das Presbyterium die Entscheidung, der Kita eine Zukunft zu geben. „Und am Donnerstag habe ich, mit einer Flasche Sekt in der Hand, den Erzieherinnen die gute Nachricht überbracht“, sagt Silke Althaus. Die Erleichterung sei groß gewesen, denn „die Mitarbeiterinnen hängen mit Herzblut an dieser Einrichtung“.
Dass die Stadt sich als zugänglich erweist, liegt wohl auch daran, dass ab 2013 ein Rechtsanspruch auf U3-Plätze besteht. Und da sieht es in Kettwig nicht gut aus. „Stand August liegt die Versorgung im U3-Bereich bei nur 21 Prozent. Für Kinder, die älter als drei Jahre sind, ist die Abdeckung mit 91 Prozent gut.“
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Stadt völlig auf die Gemeinden verlassen - jetzt will sie selbst aktiv werden. Neben der Schule an der Ruhr soll am Mintarder Weg eine dreigruppige Einrichtung entstehen.
Neuigkeiten gab es auch zur Zukunft des Grundstücks an der Arndtstraße: Die Fläche um den Kindergarten wird in Erbpacht vergeben. Investoren planen dort den Bau von Reihenhäusern. Nicht gut für Silke Althaus: Das Pfarrhaus, in dem sie lebt, wird abgerissen. Sie wird sich nun bald auf Wohnungssuche begeben.