Essen-Werden. In gut vier Wochen sind die Tische für das erste Still-Leben Werden gedeckt. Das Projekt von Ideengeber und Organisator Frank Hahn nimmt langsam Fahrt auf. Von der gesperrten A40 im Kulturhauptstadtjahr hat sich der Domstuben-Chef inspirieren lassen - und er hofft jetzt, „dass der Funke überspringt“.

Am Sonntag, 26. August, wird eine lange Reihe von 130 Bierzeltgarnituren ordentlich Leben in die Abteistadt bringen. Von der Gustav-Heinemann-Brücke bis zum Ende der Brehminsel werden sie aufgestellt. Und allen Teilnehmern eine große Bühne für Kreativität bieten. „Wir baggern derzeit noch, um weitere Tische zu belegen“, sagt Hahn.

Von seinem Konzept ist er überzeugt, denn „wir haben hier sehr viel Potenzial. Und Gourmet-Meilen gibt es mittlerweile mehr als genug. Ich denke, dass es ein fröhliches Fest werden wird“. Allerdings wünscht er sich, dass „das Angebot noch vielfältiger wird. Ich vermisse zum Beispiel die Folkwang Universität“. Von allen Seiten habe er gehört, dass die Leute unbedingt mitmachen wollen. „Die Veranstaltung ist ja auch eine Chance. Wir lassen uns eigentlich immer nur bespielen. Und hier kann man seiner Kreativität wirklich freien Lauf lassen.“

Und darum geht beim Still-Leben Werden. Tisch mieten, hinsetzen und die Sonne genießen? So nicht. Jeder muss einen Beitrag leisten. Und da hat Frank Hahn eine Menge Ideen. So schlägt er im Ankündigungsflyer vor: „Jeder Tisch ist eine kleine Bühne und es darf gespielt, gepuzzelt, gebastelt, gezaubert, gesteppt, getanzt, getöpfert, gebacken, gedichtet, gefeiert werden...“

Es wird eine Non-Profit-Veranstaltung, und „alle Künstler sind von der Idee überzeugt und treten ohne Gage auf“, sagt Hahn.

Als Schirmherrn konnte er Bezirksbürgermeister Michael Bonmann gewinnen, die Patenschaft übernimmt dessen Vorgänger Hanslothar Kranz. „Pech hat derjenige, der am 26. August nicht dabei ist“, prophezeit Frank Hahn selbstbewusst. Ob nun als Teilnehmer oder Zuschauer - er verspricht ein großartiges Fest. Übrigens hat er auch für ein Bühnenprogramm gesorgt. Dessen Höhenpunkt wird zweifellos um die Mittagszeit erreicht sein. Denn um 14 Uhr kommt die „Heisigen“, ein Schiff der Weißen Flotte Baldeney. Und an Bord sind die Werdener Sangesfreunde, die langsam am Ufer vorbeituckern werden... Singend, versteht sich. Allerdings ist die Programmpunkt nicht ohne Tücken, denn „wir müssen schon ganz genau schauen, wo die langfahren, denn teilweise ist das Ufer so hoch bewachsen, dass man die Sänger zwar hören, aber nicht sehen würde“. Was eine ziemlich denkwürdige Veranstaltung wäre...

Denkwürdig wird aber auch ein Programmpunkt, um den sich der Bürger- und Heimatverein bemüht. Um die bis dahin hoffentlich abgeschlossene Umgestaltung des Ufers im Rahmen von „Werden ans Wasser“ zu feiern, ist eine Lichterfahrt angedacht. Keine Feier ohne Speisen und Getränke. Auch in diesem Punkt ist die Planung weitgehend abgeschlossen. Fürs gute Essen werden die Restaurants Locanda San Lorenzo, Buena Vida und Feinkost Hüls sorgen, die Getränke kommen vom Domstuben-Team.

Was sich Frank Hahn nun noch für den 26. August wünscht? Gutes Wetter. Klar. Und? „Dass klar wird, dass dieses Still-Leben eine großartige Werbung für unseren Stadtteil werden kann.“