Am Dienstag wird mal komplett oben ohne gearbeitet. Ein Platz an der Sonne, aber ohne Ende schweißtreibend. Stein für Stein arbeiten sich die Männer vom Ende des Marktplatzes in Richtung Hauptstraße vor.

Jetzt gehen die längst überfälligen Pflasterarbeiten in die nächste Runde. Und die wird für die Geschäftsleute in der Altstadt nicht minder unlustig. Ab heute soll der Kurvenbereich am Märchenbrunnenplatz komplett für den Verkehr gesperrt werden. „Dann kommt ja gar kein Kunde mehr“, schimpft ein Händler. Schon Phase eins der Fahrbahnrestaurierung war wohl der Grund für einen ziemlich übersichtlichen Umsatz. Dazu noch die Ferienzeit und das bis dato recht bescheidene Wetter. Doch jetzt wird ja alles besser. Zumindest was die tägliche Sonnenscheindauer angeht. Die lockt zumindest wieder einige Touristen an. Und die gehen erfahrungsgemäß auch gern shoppen.

Gut, wer diesen Ausflug nach Kettwig mit dem Rad oder einem Schiff der Weißen Flotte unternimmt. Denn für ortsunkundige Autofahrer beginnt heute ein weiteres Kapitel der derzeit abenteuerlichen Ortsdurchfahrt. Immer noch ist mäßig ausgeschildert, was den Einzelhändlern so viel Ärger bereitet. Wie, wann, wo gesperrt ist, zeigt sich oft erst, wenn man mit dem Wagen vor den rotweißen Leitbaken steht. Und dann geht’s ans aufwändige Wendemanöver.

Ab heute wird die Fußgängerzone Hauptstraße als Einbahnstraße Richtung Markt freigegeben - zwischen Ruhr- und Kirchfeldstraße. Weiter geht’s dann auf der Hauptstraße, die zur Sackgasse wird, bis zur Absperrung - allerdings im Begegnungsverkehr. Damit dieser überhaupt möglich wird, soll eine Ausweichmöglichkeit geschaffen werden.

Armin Rahmann, Kettwigs dienstältester Touristenführer, ist jetzt schon skeptisch, was die Neupflasterung angeht. „Ich habe schon die ersten Steine gesehen, die defekt sind und längs große Risse hatten. Was passiert, wenn die dem Frost ausgesetzt sind, wissen wir ja...“

Er hat sich sofort an Kettwigs Verwaltungsbeauftragten Karl-Heinz Speder gewendet. Das Altstadtpflaster - wohl wirklich eine unendliche Geschichte.