Jetzt geht’s los: Am S-Bahnhof Kettwig haben Bautrupps mit der Verlegung von Versorgungsleitungen begonnen. In Werden brummen die Bohrhämmer. Und die Deutsche Bahn verteilt in der S-Bahnlinie 6 Broschüren, die eine gute und eine schlechte Nachricht enthalten. Die gute: Die Bahnhöfe Kettwig, Werden und Stadtwald werden in den Sommerferien endlich auf Vordermann gebracht (wir berichteten). Die schlechte: Deshalb fährt auf dieser Strecke vom 7. Juli bis zum 19. August keine S-Bahn mehr zwischen Essen Hauptbahnhof und dem Bahnhof Düsseldorf-Unterrath. Stattdessen sind auf dem Abschnitt Busse im Einsatz. Diese fahren allerdings zu anderen Zeiten und brauchen für die Strecke deutlich länger als die Züge der S-Bahn.

In Richtung Düsseldorf fährt der Schienenersatzverkehr wochentags zwischen 3.40 Uhr und 21.40 Uhr, in Richtung Düsseldorf zwischen 5.30 Uhr und 19.50 Uhr. Die Busse fahren im 20-Minuten-Takt, zeitweise auch öfter. Am Wochenende fahren die Busse im 60- bzw. 30-Minuten-Takt. Zusätzlich zu den Bussen, die alle zwölf Bahnhöfe der S 6 auf der gesperrten Strecke anfahren, sind Schnellbusse im Einsatz. Diese bedienen nur die Haltestellen Hauptbahnhof, Werden, Kettwig, Kettwig Stausee, Hösel, Ratingen Ost und Unterrath.

Die Ersatzbusse halten am Werdener Bahnhof in beiden Richtungen an den Haltestellen der Buslinie 169 (Bussteig 4 und 5). In Kettwig fahren die Busse die Haltestellen der Linie 190 an (Bussteig 3 und 4). Statt am Bahnhof Kettwig Stausee halten die Busse an der Haltestelle „Kettwig vor der Brücke“ in der Ringstraße (Bussteige 3 und 4). Diese Bushaltestelle liegt etwa 900 Meter vom Bahnhof entfernt und wird regulär von der Buslinie 774 angefahren. In Hösel halten die Busse an den Steigen 1 und 2, direkt neben dem Bahnhofsgebäude. Fahrräder dürfen in den Ersatzbussen nicht mitgenommen werden. Auch können Fahrgäste in den Bussen keine Fahrscheine kaufen.

Grund für den teilweisen Wegfall des Zugverkehrs ist die Renovierung vieler Bahnhöfe auf der Strecke der S 6. In Essen bekommen die Bahnhöfe Stadtwald, Werden und Kettwig neue Bahnsteigoberflächen, neue Beleuchtung und neue Hinweisschilder. Außerdem sollen diese S-Bahn-Stationen barrierefrei werden. Dazu werden die Bahnsteige erhöht, so dass die Stufe zwischen Bahnsteig und Zug beim Einstieg verschwindet. Auch bekommen alle S-Bahnstationen videoüberwachte Aufzüge. Für sehbehinderte Fahrgäste werden an den Bahnhöfen ertastbare Leitstreifen im Boden angelegt.

In Werden und Kettwig werden die Unterführungen zwischen den Bahnsteigen renoviert und vergrößert. Der Werdener Bahnhof bekommt außerdem neue Dächer. Der Bahnhof Kettwig wird mit neuen Lautsprechern sowie einer digitalen Schrifttafel ausgestattet, die Fahrtzeiten und Verspätungen der Züge anzeigt.

Bewusst in den Sommerferien

Während der Streckensperrung wird auch der Bahnhof Hügel saniert. Er bekommt neue Bahnsteigoberflächen und neue Dächer.

Neben den Essener S-Bahnhöfen werden noch zwei weitere in Düsseldorf modernisiert. Insgesamt kostet der Ausbau 20 Millionen Euro. Er ist Teil einer NRW-weiten Baumaßnahme. Die Sperrung sei bewusst in die Sommerferien gelegt worden, da während dieser Zeit erfahrungsgemäß weniger Fahrgäste als sonst unterwegs seien.

Anwohner müssen während der Bauarbeiten mit Lärmbelästigungen rechnen. Nach den Sommerferien werden die Bauarbeiten bei laufendem Verkehr fortgesetzt. Die Bahn will alle Bahnhöfe 2013 fertig gestellt haben.