Essen-Werden. „Abholzen kann keine Lösung sein.“ So lautet die Reaktion von Bezirksvertreter Peter Maas (Bündnis 90/Die Grünen) auf den Vorschlag von Anwohner Volker Stalmann, knapp 200 Bäumen am Ufer der Brehminsel mit der Axt zu Leibe zu rücken (unsere Zeitung berichtete).

Der Rentner hatte auf den oftmals verschmutzten Ufer bereich des Brehm hingewiesen. Bei Hochwasser würde sich der Unrat in den Zweigen verfangen - sobald das Wasser aber zurück gehe, bliebe der Müll in den Ästen hängen - und das gefällt Stalmann, der oft zu Gast auf Werden grüner Insel ist, so gar nicht.

Kommunalpolitker Peter Maas hat das Problem wohl erkannt und stimmt Stalmann in einem Punkt zu: „Der Müll müsste tatsächlich mal beseitigt werden“. Aber: „Die Brehm ist kein gestalteter Landschaftspark und auch kein englischer Stadtgarten sondern ein öffentlicher Raum, in dem die Natur freien Lauf hat“, erläutert der Bezirksvertreter.

Das Abholzen der Bäume hätte u.a. zur Konsequenz, dass Entenpaare nicht mehr im Dickicht brüten könnten, und Fischen das Dämmerlicht genommen werde. „Außerdem fungieren die Bäume zusätzlich noch als Schallschutz“, argumentiert er. Und außerdem wären auf Essener Stadtgebiet in den vergangenen Wochen und Monaten wohl schon genügend Bäume gefällt worden.

Peter Maas begrüßt zwar den Einsatz des Bürgers, jedoch sollte eine andere Lösung gefunden werden. „Das wäre ja in etwa so, als wenn man jeden dreckigen Spielplatz abbauen würde“, vergleicht der Politiker.

Maas, dem die Insel persönlich sehr am Herzen liegt, hat das Thema bereits bei Dr. Michael Bonmann (CDU) zur Sprache gebracht und stieß bei dem Bezirksbürgermeister damit auf offene Ohren.

Schon in der nächsten Bezirksvertretung am kommenden Dienstag steht das Thema Brehm auf der Agenda. Die Chance, dass die Bezirksvertretung dann ein bisschen Geld für die Reinigung locker machen wird, schließt er nicht aus. Wie viel, das ließe sich jedoch noch nicht beziffern und müsse auch erst mit allen anderen Fraktionen der BV IX abgesprochen werden.

Eine weitere Überlegung könnte sein, freiwillige Helfer zu finden, die sich der Müllbeseitigung rund um Werdens grüne Lunge annehmen. Peter Maas denkt da unter anderem an die Kanuten, die mit ihren Booten an die Ufer heranfahren könnten. Der Bezirksvertreter wird diese Möglichkeit mit Vertretern des örtlichen Kanuvereins disktuieren.