Essen-Kettwig. Vor gut 27 Jahren erhielt die Schinkelkirche St. Peter einen Platz auf der Denkmalliste der Stadt Essen. Die Begründung für die Einstufung der Kirche als Baudenkmal lautete damals: Wegen seiner architektonischen und bildnerischen Qualität sprechen künstlerische und baugeschichtliche Gründe für seine Erhaltung und Nutzung.

Und damit die Kirche auch noch weitere Jahrhunderte sowohl erhalten als auch genutzt werden kann, bedarf es jetzt einer grundlegenden Sanierung und Restaurierung. Eine sicherlich kostspielige Angelegenheit, denn der umfangreiche Maßnahmenkatalog lässt vermuten, dass das zuständige Bistum Köln eine Menge Geld in die Hand nehmen muss.

Einmal verschoben

Einmal musste die Maßnahme verschoben werden - Ende Februar rückten nun die Gerüstbauer an. Seitdem wird sowohl innen als auch außen zügig gearbeitet.

Drei Monate muss der Sakralbau voraussichtlich geschlossen bleiben, steht der Kettwiger Gemeinde nicht zur Verfügung. Die Messen finden nun quasi ausgelagert in St. Matthias statt. Ein Grund für die lange Dauer ist die Isolierung, erklärt Horst Krämer, der gemeinsam mit seinem Sohn Patrick für Planung und Überwachung der Arbeiten zuständig ist. „Der Isolierputz braucht pro aufgebrachtem Millimeter einen Tag zur Trocknung“, sagt der Architekt. Die schnell aufgemachte Rechnung: Sind zum Beispiel vier Zentimeter Putz nötig, braucht es allein 40 Tage, um abzutrocknen.

Die Liste der zu erledigenden Arbeiten ist lang, und ausschließlich Fachfirmen wurden beauftragt. So wird die Bleiverglasung der Kirchenfenster vollständig ausgebaut, zu einer Spezialfirma nach Taunusstein transportiert, dort überarbeitet und auch ergänzt und nach der Restaurierung der gusseisernen Rahmen wieder eingebaut.

Die Innenwände der Kirche sind teilweise durchnässt und müssen saniert werden. Anschließend werden Wände und Decken mit einem mineralischen Anstrich versehen. Nach der notwendigen Sanierung der Wandflächen wird die Inneneinrichtung - vom Altar bis zu den Kirchenbänken - überarbeitet und restauriert.

Auch auf einen unliebsamen Kirchenbewohnter sind die Experten bei den vorbereitenden Arbeiten gestoßen: Einige Holzbodenflächen sind vom Holzwurm befallen.

Außerdem: Die Kirchenbeleuchtung, die akustische Anlage und sämtliche Elektroleitungen werden erneuert. Die Heizung, die aus dem Jahr 1966 stammt, wird auf den aktuellen technischen Stand gebracht und vervollständigt oder ergänzt. An was man bei einer Kirchensanierung so alles denken muss: Die für die wertvolle Klais-Orgel erforderliche und gleichbleibende Grundtemperatur von 10 Grad (bei Messen 17 Grad) wird über Beheizung und Lüftung geregelt.

Und außerdem geht’s der Kirche St. Peter auch an die Fassade. Dort bleibt alles beim Alten, bzw. bei Altrosa.