Essen-Schuir. .

Vor zwei Jahren eröffnete Julia Heller auf dem Gelände der Landwirtfamilie Kammesheidt eine Spielgruppe. Acht bis zehn Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren betreute die gelernte Erzieherin. Jetzt geht sie noch einen Schritt weiter und beantragt die Betriebserlaubnis für eine private Kindertagesstätte.

Die Vorgespräche mit dem Landesjugendamt verliefen positiv, die Erlaubnis ist nur noch reine Formsache. Für Kettwiger Eltern, die beim gerade erfolgten Verteilen der Kita-Plätze leer ausgingen, zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber „wir nehmen auch ältere Kinder“, sagt Julia Heller. Und gerade die bleiben oftmals auf der Strecke, weil der politisch subventionierte Fokus auf dem Ausbau der U3-Betreuung liegt.

Auch ältere Kinderwerden aufgenommen

Die Leiterinnen der konfessionellen und privaten Kitas in Kettwig haben durchweg harte Wochen hinter sich, mussten viele Absagen erteilen. Groß ist oft die Enttäschung, wenn es mit dem Kita-Platz nicht geklappt hat. Berufliche Existenzen hängen oftmals von der erfolgreichen Vergabe ab - die Situation in Kettwig bleibt, wie im gesamten Essener Süden, äußerst angespannt.

Für 15 Kinder kann nun Julia Heller ab 1. August einen Platz anbieten - zwei Drittel der Kinder sollten zwischen drei und sechs Jahre alt sein. Für Eltern, die in Vollzeit arbeiten, sind allerdings die Betreuungszeiten der Kita im Fachwerkhaus an der Kamisheide nicht gerade optimal. Der Bauernhof-Kindergarten hat montags bis freitag von 8 bis 14.30 Uhr geöffnet, die zwei- bis dreijährigen Kinder werden schon um 12.30 Uhr abgeholt. Für die Betreuung der Kita-Kinder berechnet Julia Heller 380 Euro netto. Kein Pappenstil, „aber zwei staatlich anerkannte Erzieherinnen und stundenweise mindestens eine Aushilfskraft müssen finanziert werden“, sagt Juli Heller.

Die positiven Reaktionen beim Landesjugendamt führt Julia Heller auch darauf zurück, dass „unser Angebot eine gute Mischung zwischen einem Waldkindergarten und einer normalen Kita ist“. Der Ansatz ihres Konzeptes: Kinder brauchen Natur und lieben echte Abenteuer. Auch der tägliche Umgang mit den Tieren, die auf dem 200 Jahre alten Bauernhof leben, sei wichtig, um ein gutes soziales Fundament zu legen, sagt die Erzieherin. Außerdem: Nur 300 Meter vom Bauernhof-Kindergarten entfernt, liegt ein Islandpferdehof. Julia Heller: „Mit den drei- bis sechsjährigen Kindern wollen wir dort einmal in der Woche hingehen. Sie sollen die Tiere kennenlernen, sie putzen und auch reiten.“

Wer sich für einen Platz im Bauernhof-Kindergarten an der Kamisheide interessiert, kann ab sofort Kontakt mit Julia Heller aufnehmen: 01577/253 28 68.