Essen-Werden. Mit ihren neun Jahren ist Felicitas „Fee“ Tomaszewski in dieser Session wohl das jüngste Tanzmariechen des Essener Karnevals. Und eines der begabtesten, wie nicht nur Sigrid Notthoff meint, die die Grundschülerin zusammen mit Astrid Husemann trainiert. „Sie ist quirlig, turnerisch begabt, hat eine enorme Ausstrahlung. Man merkt ihr an, wie viel Spaß es ihr macht, sich auf der Bühne zu präsentieren“, schwärmt die Tochter von Werner Katz. Dem 82-jährigen Urgestein der 1. Großen KG Völl Freud bereitet es immer wieder besonderes Vergnügen, das Nachwuchstalent nach Tanz, Zugabe und Rakete zu verabschieden. „Süße Sachen für ein süßes Mädchen“ verschenkt er dann.

Wer einen von Fees Auftritten, etwa beim Hoppeditz-Erwachen oder der Gala im Hespertal erlebt hat, mag kaum glauben, dass ihr erster Auftritt erst im Juli 2011 stattfand. Im englischen Nottingham, beim befreundeten Verein Long Eaton Militaires gab es auch ein Wiedersehen mit ihrer Vorgängerin Svenja Winkelmann. Die 18-Jährige arbeitet derzeit als Au-pair auf der Insel. „Als sich Fee zum ersten Mal für unsere Tanzgarde interessierte, fraßen die beiden sofort einen Narren aneinander. „Svenja ist das Vorbild, dem die Kleine nacheifern wollte“, sagt Sigrid Notthoff.

„Auf der Bühne zu stehen, ist cool“

Und das geht mit harter, vor allem kontinuierlicher Trainingsarbeit einher. Bis auf die Schulferien und eine Woche nach Aschermittwoch stehen wöchentliche Einheiten auf dem Programm. Anfang März geht es also schon wieder los mit den Vorbereitungen auf die nächste Session.

Sigrid Notthoff und ihre Tochter Astrid Husemann, die für die Völl Freud selbstverständlich selbst in die Bütt und auf die Bühne stiegen und steigen und zahlreiche Programme entwickelt haben, wissen, dass die teilweise akrobatischen Anforderungen an ein Tanzmariechen einen ganz besonders verantwortungsvollen Umgang mit ihren jungen Schützlingen erfordert. Regelmäßig lassen sie sich schulen, wissen, dass vor jeder Einheit ausgiebige Dehnübungen Pflicht sind.

Der Neunjährigen sind die Anstrengungen nicht anzumerken. „Auf der Bühne zu stehen, finde ich cool“, sagt sie selbstbewusst. Die begeisterte Leichtathletin möchte auf jeden Fall dabei bleiben, sich auch verbessern und ihren Teil zum Karneval in Werden beitragen. „Eine gesunde Portion Ehrgeiz muss sein“, findet Sigrid Notthoff. „Fe ist darüber hinaus kritikfähig. Wenn wir Trainerinnen sagen: ,Das kannst du besser!’, versteht sie den Satz als Motivation.“