Essen-Kettwig. Mitte Januar flatterte Max Voormann der Jahresbescheid über die Grundbesitzabgaben 2012 ins Haus. Und sofort bekam der Kettwiger ziemlich schlechte Laune, denn „gegenüber 2011 sind die Winterdienstgebühren von 51,25 Euro auf 297,82 Euro gestiegen“. Er schrieb sofort an die zuständige Finanzbuchhaltung - und wartet bis heute auf eine Antwort. Max Voormann: „Weder in dem Bescheid noch auf der angegeben en Internetseite habe ich eine Erklärung für eine solch exorbitante Gebührensteigerung gefunden.“ Jetzt überlegt er, ob er den Klageweg beim zuständigen Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen einschlagen soll - am 9. Februar läuft die Einspruchsfrist ab.
Max Voormann hat sich schlau gemacht und ist der Ursache der Kostenexplosion auf der Spur - verstehen kann er den Vorgang trotzdem nicht. Sein Eckgrundstück liegt an der Schmachtenberg-straße und am Kemmannsweg. Während die Schmachtenbergstraße zur Kategorie A gehört und gehörte, und „dort immer ordentlich geräumt und gestreut wurde“, legten die Bewohner beim Kemmannsweg immer selbst mit Hand an. „Und das hat in der Vergangenheit auch gut funktioniert“, sagt Voormann.
Nun steht diese Straße auf dem Streuplan/Kategorie B. Und das kostet. Genau 2,61 Euro pro Frontmeter. Dazu kommen dann noch die Gebühren für die Schmachtenbergstraße - Kategorie A/3,89 Euro pro Frontmeter - und fertig ist der Gebührenbescheid 2012. „Dabei hat sich die Stadt sogar vertan. Laut offiziellem Lageplan ist das Grundstück längs der Schmachtenbergstraße anderthalb Meter kürzer als von der Stadt zugrunde gelegt wurde, und für den Kemmannsweg wurden sogar gut drei Meter mehr berechnet.“
Einen Vorschlag hat Max Voormann der Stadt unterbreitet: „Entstehende Mehrkosten könnten doch nach Abschluss der Wintereinsätze im Folgejahr berechnet werden - vielleicht fällt ja in diesem Winter gar kein Schnee...“
Und wenn es dann doch schneit, hält der neue Streuplan sicherlich noch weitere (unangenehme) Überraschungen bereit. So zum Beispiel für die Anwohner des Prälatenwegs. Diese sehr steile Straße ist in der aktuellen Fassung gar nicht mehr enthalten.