Mülheim-Mintard. .
Das Drehbuch war perfekt. Vier Jahre nach dem bei der DJK Blau Weiß Mintard das Vorhaben Kunstrasen zu einer ernsthaften Idee wurde, liegt er, der grüne Fußballertraum. Am vergangenen Donnerstag wurde der Platz abgenommen - und nur wenige Stunden später pfiff Schiedsrichter Daniel Kost die erste Partie auf dem „Teppich“ an. Im Spitzenspiel der Kreisliga A empfing der Tabellendritte BW Mintard den Tabellenzweiten FC Kray II - mit einem 3:1-Sieg weihten die Gastgeber die Kuschelfläche ein.
130 Zuschauer beiKunstrasen-Premiere
Das Spiel war zwar in der ersten Halbzeit deutlich weniger spektakulär als der Anlass, doch die immerhin 130 Zuschauer hatten trotzdem ihren Spaß. Zahlreiche Funktionäre der umliegenden Vereine waren gekommen - und sie sahen nicht nur den neuen Belag, eine deutlich verbesserte Flutlichtanlage, sondern auch Mintarder, die nach dem Pausentee eine ordentliche Schippe drauflegten.
Doch erst einmal gingen die Krayer in Führung - 47. Minute 1:0 durch Dominik Goldkuhle. Allerdings wollten sich die Mintarder diese Einweihungsparty auf keinen Fall versauen lassen. Kapitän Thomas Cvetkovic erzielte nur zwei Minuten später den Ausgleich, in der 82. Minute brachte er sein Team in Führung und Jeff Kurzhals sorgte vier Minuten vor Abpfiff für den ansehnlichen 3:1-Endstand. Und im Mintarder Clubhaus soll dann im Anschluss noch ordentlich gefeiert worden sein..
Jugendkoordinator Uli Fild wird an diesem Abend besonders zufrieden gewesen sein. Er war von Beginn an der Motor des Projekts Kunstrasen. Dass die Abnahme des Platzes gut über die Bühne gegangen ist und das erste Meisterschaftsspiel gewonnen wurde, macht ihn sichtlich zufrieden. Noch einige Falten gäb’s im neuen Belag, „aber ansonsten fühlt es sich an als würde man auf einem Teppich laufen“.
Für die Qualität des Rasens ist auch Frank Schmidt verantwortlich. Er arbeitet bei der Firma Polythan, die ihren Sitz in Halle in Westfalen hat. Sie ist Marktführer und hat auch das neue Grün in Mintard verlegt. Frank Schmidt muss kurz überlegen, ist sich dann aber sicher, „dass wir in Mülheim für alles verantwortlich ist, was mit Kunstrasen zu tun hat“. LigaGrass 238 heißt das Produkt, das in den Ruhrauen eingesetzt wird. 38 Millimeter lange Kunststoffhalme, die „quasi eine Dauerwelle haben“, erklärt Schmidt. „Da wir eine gekräuselte Faser verwenden, sind der Sand und das Granulat besser fixiert und lassen sich nicht so leicht rausschieben“, erklärt der Fachmann. Die Sache mit dem Teppich könne man übrigens fast wörtlich nehmen, denn LigaGrass sei wirklich unglaublich weich.
Geklappt hat letztendlich alles - und auch die Premiere verlief mehr als ordentlich. Am Sonntag reichte es fürdie Blau-Weißen dann allerdings nur zur Punkteteilung. 1:1 (0:0) endete das Spiel in Burgaltendorf.