Essen-Kettwig. Ende Oktober ist Schluss mit Frischluft. Dann müssten Gastronomen eigentlich alle Tische und Stühle einräumen. Egal wie schön Herbst und Winter auch werden: Außengastronomie ist in Essen nur von April bis Oktober erlaubt - so sieht es die Satzung vor.

Im Rahmen eines Pilotprojekts dürfen 20 Gastronomen in Rüttenscheid nun selbst entscheiden, ob sie den Winter zum Sommer machen und ihre Gäste auch in den kommenden Monaten draußen vor der Tür bewirten wollen.

Das weckt auch in Kettwig Begehrlichkeiten, denn gerade an Wochenenden ist der Stadtteil ein begehrtes Ausflugsziel, in den Gassen der Altstadt drängeln sich bei Sonnenschein die Besucher. Selbst bei Minusgraden wird der Open-Air-Milchkaffee immer beliebter. Im Sauerland und mehr und mehr auch an Nord- und Ostsee würde kein Gastronom auf die Idee kommen, im Winterhalbjahr das Außenmobiliar in den Keller zu schleppen.

Open-Air-Milchkaffee

Roger Kessler, Vorsitzender der Interessengemeinschaft KettIN, wagt nun einen Vorstoß. Im Namen der Händlervertretung beantragt er die Prüfung, „ob die Kettwiger Gastronomie ganzjährig die Möglichkeit bekommt, außerhalb der Räumlichkeiten bei entsprechenden Wettermöglichkeiten eine Bewirtung vorzunehmen. Selbstverständlich sind die betreffenden Betriebe bereit, auch ganzjährig die entsprechenden Gebühren zu entrichten“.

Seine Begründung: „Wir halten es bei einem derartigen Ausflugsort für unbedingt notwendig, dass nicht nur das Stadtbild erhalten bleibt außerhalb einer sogenannten ,Sommerzeit’, sondern diese Genehmigung auch seitens der Behörden als lebenserhaltende Maßnahme gesehen wird. Sei es doch den Betrieben bei schlechten Sommermonaten gestattet, diese gegebenenfalls im Winter wieder auszugleichen...“