Essen-Werden. Im Großen und Ganzen verlaufen die Arbeiten am Ortseingang plangemäß. Abgesehen von wenigen witterungsbedingten Pausen konnte zügig gearbeitet werden. Zum Jahresende ist das Gros der Aufgaben erledigt. Aber: Die veranschlagten 1,3 Millionen Euro für die Sanierung der Gustav-Heinemann-Brücke werden nicht ausreichen.

Die beauftragten Fachfirmen präsentieren der Stadt eine neue Rechnung und verlangen einen Aufschlag von 400 000 Euro wegen nicht vorhersehbaren Mehraufwendungen.

Bestandsunterlagen und die Realität an der Baustelle seien nicht selten zwei völlig unterschiedliche Dinge. So habe man bei der Untersuchung der Anschlussbewehrungen, also auf den Übergängen zwischen Brücke und Ufer an beiden Seiten starke Korrosionsschäden feststellen müssen. Ebenfalls überraschend sei der beim Neubau der Brücke 1963 verwendete Fahrbahnbelag. Die zementähnliche Oberfläche erwies sich als derart hartnäckig, dass sie nicht wie geplant abgetragen werden konnte. Ohne Fräse sei das Problem nicht lösbar gewesen, teilen die Unternehmen mit. Dritter Kostenfaktor ist die Verkehrsführung. Um möglichst wenige Verzögerungen im Bauablauf zu riskieren war ein Ingenieusbüro mit der Verschwenkung der Fahrspuren beauftragt worden.

In einer Stellungnahme an Bau- und Finanzausschuss sowie für die kommenden Ratssitzung stellt die Fachverwaltung die geforderte Summe in Frage.

Die Forderungen seien „sowohl dem Grund als auch der Höhe nach teilweise unberechtigt“. Noch verhandeln beide Parteien. Doch hält es die Bauverwaltung für geboten, den geforderten Gesamtbetrag vorzuhalten. Anderenfalls könnte sich der Fortlauf der Bauarbeiten noch weiter verzögern.

Die Mittel sollen aus Umschichtungen im eigenen Haushalt stammen: Gut 250 000 Euro aus dem Projektstrukturplan „Vollausbaus Humboldtstraße“, der Rest aus dem Etat für den Berthold-Beitz-Boulevard.