Essen-Werden. Werden macht es den Autofahrern derzeit nicht leicht. Baustellen noch und nöcher - und gerade zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr sind erhebliche Wartezeiten und Rückstaus obligatorisch. Grund genug, mit Andreas Göbel, dem Vorsitzenden des Werdener Werberings über den aktuellen Stand der Dinge und eine Menge mehr zu sprechen.

Herr Goebel, wie schaut’s in Sachen Baufortschritt aus?
Nach meinem aktuellen Kenntnisstand schreiten die Arbeiten soweit gut voran. Für den einen oder anderen mag es vielleicht etwas befremdlich sein, dass man während der Bauphase selten Arbeiter sieht. Das liegt allerdings daran, dass sie unter der Erde im Rohrsystem arbeiten, weil sich dort die meisten Anschlüsse befinden. Das ist auch einer der Hauptgründe dafür, warum das ganz große Einstiegsloch fast bis zum Schluss bleiben muss. Arbeiten in der Röhre können nur über diesen einen Zugang erfolgen, und von dort aus werden im Übrigen auch die Arbeiten in Richtung Heckstraße koordiniert. Wir rechnen damit, dass sich hier frühestens Anfang des nächsten Jahres etwas ändert - zumindest was die Verlagerung der Bushaltestelle am Werdener Markt betrifft.


Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Bürgern und Besuchern? Gibt es Kritik oder eher Verständnis?

Es ist so, dass diese Maßnahme jetzt einen anderen Charakter hat als 2008/2009. Damals warder Verkehr doch sehr stark eingeschränkt. Besonders aber natürlich der Auto- und Anlieferungsverkehr. Das ist nun sehr viel besser gelöst. Dafür trifft es nun leider häufiger die Fußgänger, weil gewohnte Wege, gerade in Richtung S-Bahnhof, umgeleitet werden. Das führt zu ungewohnten Umwegen, zumal an der Brücke derzeit die Fußgängerseite in Richtung Kettwig komplett gesperrt ist. Dort kommt es leider immer wieder zu Veränderungen, die aber nicht vermeidbar sind.

Wie schätzen Sie die Situation für die Einzelhändler in Werden ein? Gibt es eventuell Umsatzeinbußen?
Zunächst ist es so, dass nicht alle Einzelhändler von der Situation gleichermaßen betroffen sind. Beispielsweise sind die Geschäfte in der Hufergasse oder Grafenstraße nach wie vor problemlos zu erreichen. Letztes Jahr, im Kulturhauptstadtjahr, hatten wir, sicherlich auch durch Zustrom von außen, ein sehr gutes Jahr. Werden ist ein Ort, der gern zum Bummeln genutzt wird, und das haben 2010 mehr Menschen getan als sonst. In diesem Jahr sind die Zahlen etwas zurückgegangen, eben weil wir keine Kulturhauptstadt mehr sind, und weil die Baustellensituation natürlich nicht immer zum Bummeln einlädt. Das führt gerade bei Unternehmen, die auf Spontankäufer und Ausflügler angewiesen sind, bedauerlicherweise zu Umsatzeinbußen, immer aber im Vergleich zu einem sehr guten Jahr 2010.


Sie veranstalten mit dem Werbering vier feste Veranstaltungen im Jahr. Machen sich geringere Besucherzahlen dort auch bemerkbar?

Hier können wir uns glücklicherweise nicht beschweren. Die Veranstaltungen waren gut besucht, und wir rechnen auch in diesem Jahr wieder mit einem tollen Werdener Weihnachtsmarkt.

Ein Problem ist sicherlich die Parkplatzsituation. Nun fällt auch noch ein Teil der Parkpalette an der Post weg. Gibt es Pläne dazu, diesen Mangel zu kompensieren?
Es gibt einen Plan, der eben gewisse Summen für einen Umbau des Obergeschosses der Parkpalette vorsieht, und nun müssen die notwendigen Schritte eingeleitet werden, um die Umsetzung möglichst zügig voranzutreiben.

Thema Autohaus Winkelmann und Edeka an der Velberter Straße.
Ich kenne die Aussagen eines unserer Mitglieder, dem Betreiber des Edeka-Marktes an der Velberter Straße. Es wird dort einen größeren und schöneren Edeka Markt geben, außerdem eine sehr gute und großzügig gestaltete Parkfläche zwischen dem Mariengymnasium und der neuen Edeka Filiale. Diese Parkfläche steht dem Werbering dann im Übrigen auch für seine Veranstaltungen im Ortskern zur Verfügung und wird somit nicht beschrankt. Dies ist für uns ein großer Zugewinn, da der bereits vorhandene Parkplatz selbst bei großen Veranstaltungen in Werden nicht mehr ausreicht und wir unseren Besuchern damit zusätzliche Parkfläche zur Verfügung stellen können. Das freut uns natürlich. Der Edeka Markt an der Heckstraße wird im Übrigen erhalten bleiben.