Essen-Kettwig. Der Ärger über die deutlich zu kurzfristig bekannt gegebene Sperrung der Turnhalle an der Brederbachstraße vom 26. September bis 20. November ist noch nicht verraucht. „Ich kann gut nachvollziehen, dass sich Schulleitung und Sportvereine vor den Kopf gestoßen fühlen“, räumt Stadtsprecher Detlef Feige ein. „Doch ich möchte um Verständnis bitten. Arbeiten dieser Größenordnung muss die Stadt deutschlandweit ausschreiben. Da kann es immer passieren, dass kurzfristig ein gutes Angebot eingereicht wird.“

Immerhin lägen zwei Wochen der Bauzeit in den Herbstferien, gibt Feige zu bedenken. Sie sollen intensiv genutzt werden. Sofern das Wetter mitspielt. Den verregneten Sommer nennt die Immobilienverwaltung denn auch als weiteren Grund, warum erst jetzt mit der Sanierung begonnen werden könne. Dass das Dach der Realschulhalle komplett erneuert werden muss, ist im Deutschlandhaus schon länger bekannt.

In einem ersten Arbeitsschritt wird das Flachdach entfernt und durch ein neues ersetzt. In dieser Zeit wird die Halle „oben ohne“ bzw. nur durch eine Folie angedeckt sein. An Sport ist bei diesem Zustand nicht zu denken. Im Anschluss zieht der Bauunternehmer die Innendecke ein.

Wegen einer Vielzahl von gravierenden Beschädigungen sei der hohe Aufwand berechtigt. „Schule und Vereine müssen sich zwei Monate einschränken, aber nachher verfügen sie über eine tadellose Sportstätte“, sagt Feige.

In punkto Ausweichquartiere sieht er keine unlösbaren Probleme. „Zugegeben, das Timing ist ein bisschen eng. Aber Essen hat 140 Turnhallen. Wir werden die betroffenen Sportler und Schüler schon unterbringen.“

Diesen Optimismus kann Klaus Radermacher nicht teilen. Er leitet die Basketball-Abteilung des KTV 1870 und weiß, „dass fünf Meisterschaftsspiele auf jeden Fall ausfallen werden“. Die müssen dann im Dezember oder Januar nachgeholt werden - wenn es denn in den Hallenplan passt. „Bereits im März wurde die Halle untersucht - damals war sie schon zwei Tage lang gesperrt. Warum hat man so lange gewartet, bis man die Sanierung in Angriff nimmt?“ Eine „bodenlose Frechtheit“ ist für ihn die Informationspolitik der Stadt. „Ich muss jetzt anfangen zu wirbeln und weiß noch nicht, wie das klappen soll...“