Essen-Kettwig. Es ist alles gerichtet, fürs Kettwiger Brunnenfest am kommenden Wochenende. Und Eberhard Kühnle, der für die Interessengemeinschaft KettIN das Fest organisiert, ist entspannt. Auch, weil er sich über eine Entwicklung besonders freut: über das Glasverbot beim Stadtfest „Essen.Original“ (unsere Zeitung berichtete). Zum Hintergrund: Wer vom 16. bis 18. September in der Essener Innenstadt mit einer Flasche erwischt wird, muss ein deftiges Zwangsgeld zahlen - das reicht von 40 bis 100 Euro, je nach Inhalt der Flasche.
„Ich bin schon seit Jahren an diesem Thema dran“, sagt der erfahrene Veranstalter. „Warum nimmt man solch ein Verbot nicht gleich in die Satzung auf?“ In den Innenstädten und auch in den Stadtteilen wolle man ein nettes Publikum, spräche auch Familien an. Völlig betrunkene Besucher oder Verletzungsgefahr durch Glasscherben brauche keiner. Deshalb „wird es auch am Wochenende in Kettwig auf der gesamten Veranstaltungsfläche ein Flaschenverbot geben“, sagt Kühnle.
Am Eingangsbereich werden in Kettwig Schilder darauf hinweisen, „dann kann unser Ordnungsdienst auch reagieren und darauf hinweisen, dass das Mitbringen von Getränken in Glasflaschen nicht erlaubt ist“.
Das Brunnenfest ist ein Traditionsfest. Wenn das jemand ganz genau weiß, dann ist es Annegret Borgs. Die ehemalige KettIN-Vorsitzende erinnert sich genau an das erste Brunnenfest. Das fand 1993 statt, im Gründungsjahr von KettIN. Einmal musste es ausfallen, deshalb „müsste es jetzt meiner Rechnung nach in diesem Jahr das 18. Brunnenfest sein...“
KettIN rechnet allerdings nach Jahren - und deshalb wird Eberhard Kühnle am kommenden Wochenende zum 19. Brunnenfest einladen - und 2012 somit ein kleines Jubiläum feiern können.
Ein Traditionsfest
So oder so gerechnet - das Brunnenfest ist halt Tradition und es hat nicht nur eine Menge Jahre auf dem Buckel, sondern auch viele Veränderungen hinter sich. Es war ein Familienfest, eine Kirmesveranstaltung, ein Fest von Kettwigern für Kettwiger... Letzteres ist genau das, was KettIN und Eberhard Kühnle wollen. Auch für 2011.
Am Freitag, 9. September, geht’s los. Nach dem Aufbau werden die Bierhähne ab 17 Uhr geöffnet sein. Viel Musik wird es dieses Mal geben. Auf der Sparkassen-Bühne am Märchenbrunnen, der ChocoLädchen-Bühne in der Kirchfeldstraße und der Lulu-Bar-Bühne in der Ruhrstraße. Am Samstag beginnt das Programm um 14 Uhr, die offizielle Eröffnung wird um 15 Uhr sein, die letzte Band des abends spielt von 21.15 bis 23 Uhr. Und am Sonntag gibt’s neben den geöffneten Geschäften (13 bis 18 Uhr) wieder was auf die Ohren - auf allen drei Bühnen von 11 bis 22 Uhr. Die Programm-Flyer mit dem genauen Ablauf liegen in zahlreichen Kettwiger Geschäften aus.
Zusätzliche Aktionen bieten die Einzelhändler der Kirchfeldstraße an. Vor dem Lädchen „Edelweiß“ von Yvonne Weber gibt es einen circensischen Basar zugunsten des Zirkusprojektes des Kinderheims St. Josefshaus, und gemeinsam laden die Geschäftsleute zur Tombola - die Verlosung der attraktiven Gewinne findet um Sonntag um 16 Uhr auf der Märchenbrunnen-Bühne statt.
Bienvenue à Kettwig - die Händler aus Frankreich, die hier mittlerweile viele Fans gefunden haben, werden ihre Stände auf dem Marktplatz aufbauen - in Richtung Kirche.