Essen-Kettwig. Nach Ferdinand Freiligrath sind eine Straße und ein Platz in Essen-Kettwig benannt. Warum eigentlich? Mehr über den bekannten Dichter.
Ferdinand Freiligrath ist im 19. Jahrhundert in Deutschland einer der bekanntesten politischen Dichter. An der Seite von Karl Marx und Friedrich Engels engagierte er sich während der Deutschen Revolution 1848 und nannte sich selbst „Trompeter der Revolution“.
Geboren wurde er am 17 Juni 1810 in Detmold – die Wurzeln seiner Vorfahren liegen jedoch in Kettwig. Der Großvater arbeitete als Färbermeister bei der an der Ruhr ansässigen Tuchmacherfabrik Scheidt. Der Vater Johann Wilhelm Freiligrath war Lehrer in Kettwig. Seine Mutter hieß Luise.
Der Dichter wandte sich gegen die Zensur der Preußen
Zunächst erlangte Ferdinand Freiligrath mit romantischen Gedichten Aufmerksamkeit. 1841 heiratete er Ida Melos, die Tochter eines Weimarer Gymnasialprofessors. Das Paar lebte in Darmstadt und St. Goar – und später u.a. in Belgien, der Schweiz und in England. Denn 1844 erschien der Gedichtband „Ein Glaubensbekenntnis“, in dem sich Freiligrath erstmals offen gegen die preußische Verwaltung, Zensur und Justiz stellte.
Es folgten Jahre im Exil, in denen sich Freiligraths politische Anschauungen weiter radikalisierten. Als 1848 die Revolution ausbrach, kehrte er nach Deutschland zurück. Seine Gedichte wurden bald zu Kampfgesängen der demokratischen Bewegung. Die Mitarbeit an der von Karl Marx geleiteten Neuen Rheinischen Zeitung brachte ihm 1851 eine Anklage wegen staatsfeindlicher Umtriebe ein. Er musste erneut ins Exil. Er starb am 18. März 1876 in Cannstadt.