Essen-Kettwig. Die 5000 Euro werden zur Umsetzung zweier medienpädagogischer Projekte genutzt. Jugendliche erarbeiten in Workshops den Umgang mit Facebook & Co.
Über eine Spende des Lions-Clubs Kettwig Ruhr freut sich jetzt das Kettwiger Kinderheim St. Josefshaus. Insgesamt 5000 Euro sammelten die „Löwen“ aus Kettwig und Umgebung im Rahmen ihrer jährlichen Charityaktionen. Die Spende setzt das Kinderheim für medienpädagogische Projektarbeit ein.
„Wir haben den Betrag geteilt“, erklärt Daniela Westmeyer, Leiterin der Einrichtung. Zum einen arbeiten 20 Jugendliche und Mitarbeiter gemeinsam mit der Fachstelle für Medienkultur aus Köln in sechs Modulen zu verschiedenen medienrelevanten Themen. Zum anderen hat eine Pädagogin des Kinderheims St. Josefshaus eine mehrmonatige große Fortbildung zur Fachkraft für Medienpädagogik absolviert und schließt sie gerade mit der Erarbeitung eines einrichtungsinternen Medienkonzeptes ab.
Verantwortungsbewusster Umgang mit sozialen Medien
Beides diene dem Ziel, den Kindern und Jugendlichen in der Einrichtung einen verantwortungsbewussten Umgang mit den digitalen Medien nahe zu bringen. „Die Spende ist für uns ein riesiges Geschenk und beide Projekte sind eine große Bereicherung für alle Kleinen und Großen im Kinderheim St. Josefshaus“, freut sich Daniela Westmeyer.
„Drei der sechs Medien-Module haben die Jugendlichen auch schon hinter sich“, berichtet sie im Rahmen eines Besuchs von Helmut Rumler und Wilfried Klüners vom Lions-Club Kettwig Ruhr. Unter dem Motto „Pimp Your Profile“ haben die Mädchen und Jungen verschiedene soziale Netzwerke kennen gelernt und eigene Profile angelegt. „Wichtig ist uns der Datenschutz. Was stelle ich online, wer kann und darf es sehen.“
Jugendliche werden einen eigenen Film drehen
Um die methodische Auseinandersetzung mit Apps und Tools ging es im zweiten Abschnitt. Und im dritten Workshop „Not just a Game“ haben die Teilnehmer die Verführung von Spielen und damit verbundene Suchtproblematiken diskutiert.
Im weiteren Verlauf des Projektes werden die Jugendlichen noch einen eigenen kleinen Film in Stop-Motion-Technik produzieren – vom Drehbuch bis hin zur Realisierung mit der Kamera und Nachbearbeitung. Außerdem geht es darum, eine Spielidee umzusetzen.
Den Reiz der Online-Welt richtig einschätzen
„Damit ist das Thema natürlich noch nicht abgehakt“, erläutert Kirstin Limberg. Die angehende zertifizierte Medienpädagogin, die in den vergangenen Monaten neben ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin den Wohngruppen die Fortbildung absolviert hat, sieht hier einen fortlaufenden Prozess. „Digitale Medien verändern sich permanent, da gibt es ständig etwas Neues, das die Jugendlichen entdecken.“
Das Kinderheim
In der Einrichtung an der Ruhrstraße in Essen-Kettwig werden 50 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren stationär betreut. Sie sind in sechs Wohngruppen untergebracht.
Ferner gibt es neun Plätze in der Tagesgruppe. Des Weiteren werden durch die Sozialarbeiter und Pädagogen 15 bis 20 Familien im Rahmen der flexiblen Hilfen des Jugendamtes betreut.
Den Reiz der Online-Welt richtig einschätzen und nutzen zu können, darin liege die Herausforderung für die Heranwachsenden. Ihre Aufgabe, so die Medienpädagogin, werde deshalb auch in Zukunft die fachliche Begleitung sein, um die Medienkompetenz der Jugendlichen weiter zu stärken.
„Wir freuen uns, den Jugendlichen den Weg in die Medienwelt ebnen zu können“, so Helmut Rumler vom Lions-Club Kettwig Ruhr. Der Club unterstütze seit über 20 Jahren das Kinderheim und werde auch künftig die pädagogische Arbeit begleiten.
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