essen-fischlaken. . Vermehrt wurden tote Füchse in Werden, Heidhausen und Fischlaken gefunden. Im Kreis Mettmann hat sich der Staupe-Verdacht bereits bestätigt.
Noch ist es nur ein Verdacht, doch in den sozialen Netzwerken macht Heinz Viehausen seine berechtigte Sorge öffentlich – im Essener Süden könnte die Staupe ausgebrochen sein. Der Fischlaker Landwirt und Reitstallbesitzer wendet sich insbesondere an Hundehalter: „Es sind in den letzten Wochen vermehrt tote oder noch nicht verendete Füchse in Werden, Heidhausen, Fischlaken und Umgebung gefunden oder durch die Jagdausübungsberechtigten erlöst worden. Es besteht der dringende Verdacht, dass die Staupe ausgebrochen ist.“
Die Untersuchungsergebnisse des Veterinäramts stehen aber noch aus. „Das wird auch noch etwas dauern, denn der Nachweis des Staupe-Virus ist aufwändig“, weiß Viehausen.
In Heiligenhaus ist der erste Staupe-Fall bestätigt
Der Kreis Mettmann hat einen ersten Fall bestätigt: In Heiligenhaus konnte bei einem toten Fuchs der Staupe-Virus nachgewiesen werden.
Heinz Viehausen will keine Panik machen, aber „es wird dringend geraten, Hunde zu impfen und an der Leine zu halten. Staupe ist eine Viruserkrankung, die zumeist tödlich endet.“ Erst am Dienstag hatte er in Fischlaken einen weiteren, verendeten Fuchs gefunden. „Sechs oder sieben tote Tiere waren es in den vergangenen Wochen.“
Die Staupe sei nie wirklich weg gewesen
Die Staupe sei nie wirklich weg gewesen, aber „im Moment ein absolut aktuelles Thema, das auch schon bei der Kreisjägerschaft Essen diskutiert wird. Er rät: „Sollte jemand einen verendeten Fuchs finden, bitte umgehend einen Jäger informieren – auch Füchse mit ‘komischem’ Verhalten, keine Scheu, vermeintlich schlafend, in der Nähe von Häusern, Gärten bitte dringend melden.“ Und: Man solle auf keinen Fall tote oder sterbende Füchse berühren oder einen Hund in die Nähe lassen.
Die hochansteckende Krankheit verläuft bei vielen Tieren, insbesondere bei Hunden häufig tödlich. Die Übertragung erfolgt durch Speichel, Kot, Urin, Nasen- und Augensekret infizierter Tiere. Staupe ist eine Viruserkrankung, die nur bei Hunden und Hundeartigen wie Füchsen und Wölfen auftritt, Frettchen und Waschbären können sich ebenfalls anstecken.
Update: Staupe-Verdacht bei Fuchs im Stadtteil Heidhausen bestätigt.
Diese Tierseuchen grassieren in Deutschland
Viel Wirbel
In Deutschland machen Tierseuchen regelmäßig Wirbel und sorgen für große Schlagzeilen. Unter anderem diese Krankheiten sind oder waren in aller Munde!
Vogelgrippe
Geflügelpest gibt es schon lange. Aber 2005 sorgte der Vogelgrippe-Erreger H5N1 für Panik: Jetzt sei er nur für Vögel tödlich und für den Menschen harmlos, hieß es – aber wenn der Erreger mutiere, sei die Gefahr einer Pandemie groß. Jeder tote Wildvogel wurde gemeldet – Millionen Zuchttiere wurden gekeult. Das Massensterben der Menschheit blieb aus. Aber: 2013 trat in China zum ersten mal die Variante H7N9 auf: Für Vögel ungefährlich – für Menschen mitunter tödlich.
BSE
1985 explodierte die Zahl der BSE-Infektionen in Großbritannien – 180.000 Fälle wurden diagnostiziert, vermutlich waren sogar drei Millionen Rinder betroffen. Zu schwach erhitztes Tiermehl wurde als Ausbreitungsursache vermutet. In Deutschland wurde BSE im Jahr 2000 erstmals diagnostiziert. Bis heute wurden hierzulande 414 Fälle bestätigt. 2001 wurde zur Pflicht, alle zum Verzehr getöteten Rinder zu untersuchen. 2015 wurde diese Verordnung aufgehoben – aber BSE gibt es auch weiterhin.
Afrikanische Schweinepest
Die Afrikanische Schweinepest grassiert seit 2014 im Baltikum und Polen. In angrenzenden Ländern kommt die Seuche seit Längerem gehäuft vor und verbreitet sich von dort – auch in Tschechien gab es schon Fälle. Die Befürchtung der Experten: Ein Ausbruch unter deutschen Wildschweinen ist schwer einzudämmen. Das Virus tötet ausschließlich Haus- und Wildschweine. Für den Menschen ist er ungefährlich.
Klassische Schweinepest
In Deutschland ist die Klassische Schweinepest zuletzt 2006 bei Hausschweinen und 2009 bei Wildschweinen aufgetreten. Wie die afrikanische ist auch die klassische Variante unheilbar. Im Seuchenfall muss der gesamte Tierbestand getötet werden. Hauptüberträger sind lebende Schweine, aber auch Transportfahrzeuge und Lebensmittel. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und hält sich auch lange in gefrorenem, gepökeltem und geräuchertem Fleisch.
Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit trat 2006 erstmals bei Rindern und kleinen Wiederkäuern auf und breitete sich in auch Deutschland flächendeckend aus. Durch die schnelle Einführung einer Impfpflicht gelang es, die Seuche zu tilgen. Seit 2012 ist Deutschland wieder "blauzungenfrei".
Schmallenberg-Virus
In den Niederlanden wurde 2011 erstmals ein neuer Virus bei Rindern, Schafen und Ziegen entdeckt – in Deutschland trat er Monate später auch auf. Der Erreger wird als "Schmallenberg-Virus" bezeichnet, weil der erste Nachweis bei Tieren in Schmallenberg gelang. Das Virus wird allerdings nicht von Tier zu Tier übertragen, sondern über Insektenstiche.
Staupe
Die hochansteckende Krankheit verläuft bei vielen Tieren, insbesondere bei Hunden häufig tödlich. Die Übertragung erfolgt durch Speichel, Kot, Urin, Nasen- und Augensekret infizierter Tiere. Staupe ist eine Viruserkrankung, die nur bei Hunden und Hundeartigen wie Füchsen und Wölfen auftritt, Frettchen und Waschbären können sich ebenfalls anstecken.