Essen-kettwig. . Mitten in der Kettwiger Altstadt erfüllt sich Jülide Cakmakli ihren Traum. Die junge Modedesignerin eröffnet ein Atelier für Brautmoden.

Im Verkaufsraum steht ein Nazar-Amulett. Das Objekt in Form eines blauen Auges soll vor dem „Bösen Blick“ schützen. Die ungewöhnlichen Lampen wurden in Istanbul hergestellt. So wie die kleine Theke mit Marmorplatte und geschwungenem goldenen Fuß. Vieles dort erinnert an die Türkei, an ein Land, mit dem Jülide Cakmakli viel verbindet. Am Samstag wird sie mitten in der Kettwiger Altstadt ihr „L’Atelier Jülide“ eröffnen. Damit erfüllt sich die 26-jährige Modedesignerin einen Traum. Brautkleider wird sie dort verkaufen. Genäht nach ihren Entwürfen.

Geboren ist sie im Ruhrgebiet, in Bottrop. Und aufgewachsen in Gelsenkirchen. Dort hat sie auch ihr Abitur gemacht und anschließend an einer privaten Modeschule in Düsseldorf ihre Ausbildung begonnen. Während des Studiums war sie oft in Istanbul. „Ich habe Praktika bei verschiedenen Designerin absolviert. Da war auch einer dabei, der Brautmoden entworfen hat – und das hat mich sehr begeistert. Ich konnte mir dort auch viel Handwerk abschauen.“

Selbstständigkeit war immer das Ziel

Die Selbstständigkeit war immer das Ziel von Jülide Cakmakli, und „genau vor einem Jahr war es soweit. Ich habe gespürt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist. Ich hatte die Sicherheit, dass es klappen wird.“ Sie erstellte einen Businessplan, überzeugte damit bei der Bank – und machte sich auf die Suche nach einem Ladenlokal. „Essen war auf jeden Fall die erste Option. Vielleicht Rüttenscheid? Vielleicht Kettwig.“

Es wurde Kettwig. Das Ladenlokal Hauptstraße 111 stand gerade leer. „Das romantische Fachwerkhaus hat mich von Beginn an fasziniert. Ich wusste, das passt.“ Über viele Monate hat sie auch mit Hilfe ihrer Familie renoviert, denn „ich wollte eine schöne Wohnzimmeratmosphäre schaffen. Alles musste stimmten“.

Genäht werden die Kleider in Istanbul

Jülide Cakmakli entwirft alle Kleider selbst, lässt aber in Istanbul nähen. 14 verschiedene Modelle hat sie für ihren Start anfertigen lassen. „Viele sind sehr aufwendig gestaltet.“ Sie zeigt auf ein Kleid, das nur aus zarter Spitze zu bestehen scheint. „Da gibt es erst einen Unterstoff und darüber mehrere Lagen Tüll. Erst dann kommt die Spitze. Und die ist in einigen Bereichen auch noch mit Applikationen versehen.“ Rund 3000 Euro kostet dieses Kleid, bei 2500 Euro geht es generell los. „Das Ende ist natürlich offen, aber das sind halt auch Maßanfertigungen. Und ich entwerfe die Modelle in Absprache mit der Kundin.“

Sie mag an ihrer Arbeit das Zeichnen, das Kreative. „Schon als Kind habe ich die Formen meiner Barbiepuppe abgemalt. Und Mode selbst, die hat mich schon immer interessiert“, sagt Jülide Cakmakli. „Ich finde, dass jede Frau unbedingt viel Wert auf ihr Äußeres legen sollte.“

Das Tanzen ist eine weitere Leidenschaft

In Kettwig ist sie schon angekommen, hat Kontakte geknüpft und plant auch irgendwann den Umzug nach Essen. „Ich finde das Altstadtflair hier toll und mag die denkmalgeschützten Häuser. Die Menschen hier scheinen sich untereinander gut zu kennen und sind freundlich. Das gefällt mir sehr.“

Eine große Leidenschaft fernab der Mode hat sie noch. „Ich habe viele Jahre lang Ballett getanzt, und ich überlege gerade, ob ich nicht wieder damit anfangen soll.“

Verheiratet ist Jülide Cakmakli übrigens noch nicht. Aber wenn der Richtige kommt, „werde ich natürlich mein Brautkleid selbst entwerfen“.

>>NEUERÖFFNUNG AM SAMSTAG

  • Am Samstag, 16. Februar, wird Jülide Cakmakli ihr L’Atelier Jülide um 16 Uhr eröffnen. Die Adresse: Hauptstraße 111 in Kettwig.
  • Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 16 Uhr (Montag ist Ruhetag, nach Absprache auch für Kundentermine geöffnet).