essen-Kettwig. . Das erste Netzwerktreffen „Kultur in Kettwig“ war ein Erfolg. Fazit: Vieles ist gut, aber bei den Festen im Stadtteil ist noch Luft nach oben.
Das kulturelle Potenzial in Kettwig ist groß. Doch oftmals wird aneinander vorbei geplant, werden Ressourcen nicht genutzt. Nur redenden Menschen kann geholfen werden – klingt platt, trifft aber den Kern. Und geredet wurde jetzt. Rund 30 Kulturmacher aus dem Stadtteil kamen zum ersten Netzwerktreffen „Kultur in Kettwig“.
Einfach mal kennenlernen
Peter Marx ist Vorsitzender des HHV-Ausschusses Stadtplanung/ Standortpflege/ Kunst/ Kultur – ein langer Titel und ein ziemlich weites Aufgabenfeld. Gemeinsam mit Wolfgang Lettow, Vorsitzender der IG Bahnhof, hat er zum Netzwerktreffen geladen. Ganz banal sei der Grund für diese Premiere: „Viele der Akteure, die sich in Kettwig mit Kultur beschäftigen, kennen sich gar nicht. An diesem Abend konnte man aufeinander zugehen, und wenn dann irgendein neues Projekt ansteht, hat man vielleicht einen neuen Partner im Sinn“, sagt Peter Marx.
Kettwigs Kulturleben sei vielfältiger als man denke – und von hohem Niveau. „Im Bereich Kultur ist Kettwig mehr als ein Dorf – und es lohnt sich, spannende Projekte zu entwickeln.“ Ein gutes Beispiel sei „Falling Spaces“ gewesen. Im September 2018 waren die Scheidt’schen Hallen Veranstaltungsort einer ungewöhnlichen Kunstreihe. Die Kölner Galerie Schmidt und Schütte und die Kettwiger Tanzmoto Dance Company waren die Initiatoren, die eine Ausstellung, eine Großrauminstallation und drei Soloabende mit unterschiedlichen Choreografien vereinten – mit an Bord war damals auch die Schule an der Ruhr. Rund 300 Grundschüler besuchten „Falling Spaces“.
Es gibt viel ehrenamtliche Power im Stadtteil
Mehr Veranstaltungen in Richtung Kultur – das sei unisono der Wunsch beim Netzwerktreffen gewesen. „Und alle waren sich darüber einig, dass bei Kettwigs derzeitig stattfindenden Festen noch Luft nach oben ist. Das betrifft die Veranstalter Kettin und HVV. In diese Richtung wird auch weiter überlegt.“
Und das passierte schon an diesem Abend. Viele Antworten gab es zum Beispiel auf die Frage, was das Kulturleben in Kettwig derzeit ausmacht: Es gibt viel ehrenamtliche Power, die das Angebot in Kettwig stemmt, das Kulturangebot hat Außenwirkung über Kettwig hinaus, und es gibt genügend prägnante Orte wie den Alten Bahnhof, Kirchen, Schulen, Vereine, Plätze, die Scheidt´schen Hallen und Schlosshotel Hugenpoet.
Kettwigs Rathaus als Ort für Kulturschaffende
Doch zu tun gibt es noch eine Menge. So müssten junge Menschen mehr eingebunden werden, das Rathaus Kettwig könnte verstärkt ein Ort für Kulturschaffende sein, es werde sich auf die etablierten Veranstaltungen konzentriert, was keinen Raum für Neues aufkommen lasse, viele Feste/Veranstaltungen ähnelten sich im Angebot, und es könnte ein „Kettwig Fest“ oder „Heimatfest“ geben, an dem alle mitwirken könnten.
Ein paar Jahrzehnte zurückgedacht – das war doch alles schon einmal da. Also zurück zu den Wurzeln oder einfach mal völlig Neues wagen? Auf jeden Fall werden die Netzwerktreffen Zukunft haben. Peter Marx: „Wir wollen uns zweimal im Jahr zusammensetzen. Im September steht das nächste Treffen an.“
>> MEHR LIVE-MUSIK UND KULTUR-MEILE
- Weitere Ideen der Kultur-Netzwerker sind u.a.: mehr Live-Musik in Kneipen, eine Kultur-Meile oder Bücher-Meile, Kultur und Kettwiger Gruppen sollen bei den Stadtteilfesten präsenter sein.
- Wer sich fürs Vernetzen in Sachen Kultur in Kettwig interessiert, kann sich für die nächste Veranstaltung anmelden – unter marx@nordis.biz